Neugestaltung der Stromnetzentgelte
Start für "Reallabor am Netz"

- Die Netztarife sollen mit Kund:innen aus dem Netzgebiet von KWG getestet werden.
- Foto: Netzgebiet KWG, Copyright KWG
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Wer das Stromnetz stark belastet, muss hohe Netzentgelte zahlen, auch wenn die Belastung zum Beispiel durch eine umweltfreundliche Photovoltaik-Anlage oder ein Elektroauto kommt. Die Berechnung der Stromnetzentgelte soll deshalb überarbeitet werden. Wie das funktionieren kann, will das Forschungsprojekt "Reallabor am Netz" herausfinden. Ein erstes Meeting dazu fand Ende März in Schwanenstadt statt.
SCHWANENSTADT. Aktuell zahlen Verbraucher:innen, die viel Strom nutzen, das Netz also stärker belasten, automatisch mehr Entgelte. Weil immer mehr Menschen Photovoltaik-Anlagen installieren oder Elektrofahrzeuge Zuhause aufladen, verändert sich die Belastung der Stromnetze dahingehend, dass manche Netzanschlüsse ungleich mehr Strom brauchen, als andere.
Forschung im "Sandkasten"
Ziel des Forschungsprojekts „Reallabor am Netz“ ist es, neue Ansätze für Netzentgelte zu erarbeiten und diese in der Praxis zu erproben. Dies erfolgt in einer sogenannten „Regulatory Sandbox“, also einem "Sandkasten", einer kontrollierten Umgebung ohne Regulationen von außen. Dieser Sandkasten wird 100 Netznutzer:innen im Stromnetzgebiet der KWG umfassen.
Netz entlasten, Verbrauch verteilen
Konkret geht es darum, die Netze zu Spitzenzeiten zu entlasten und den Stromverbrauch besser zu verteilen. Informationen und Kosteneinsparungsmöglichkeiten für die Netzkund:innen sollen dafür als Anreiz dienen. KWG Geschäftsführer Peter J. Zehetner zum Forschungsprojekt: „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder interessierte Kundenrückmeldungen von Kund:innen bekommen, die bereit sind neue Wege zu gehen und sich selbst einzubringen. Dieses Projekt erlaubt es uns, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern aus Forschung und Beratung unterschiedliche Szenarien darstellen und gemeinsam mit KWG Kund:innen testen können“.
Gemeinschaftliches Projekt
Unter der Projektleitung der 4ward Energy Research werden mit Unterstützung des AIT Austrian Institute of Technology GmbH und der Peter Muckenhuber Consulting die zu gestaltenden Tarifmodelle und Kundeneinbindungsmöglichkeiten erarbeitet. Auch die notwendige Anpassung der Abrechnungssoftware für Netzbetreiber, die durch die Energy Services Handels- und Dienstleistungs GesmbH erfolgt, ist Teil des Forschungsprojekts.
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