Polizei
Verkehrskontrollen: Mehr Alkolenker unterwegs
Die Polizei im Bezirk Vöcklabruck sagt Alkohol und Drogen am Steuer verstärkt den Kampf an.
BEZIRK VÖCKLABRUCK (ju). "Die Zahl der Alkolenker und damit auch der Unfälle steigt", sagt Chefinspektor Michael Saler vom Verkehrsreferat des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck. Dabei wurden im Advent 2018 mit 53 Alkolenkern bereits doppelt so viele aus dem Verkehr gezogen wie im Jahr zuvor. Es gab insgesamt 22 Führerscheinabnahmen, 2017 waren es noch 13. Ein großes Umdenken sei nicht festzustellen, sagt Saler. "Wir werden die Kontrolldichte im Advent erhöhen und versuchen, die schwarzen Schafe herauszufiltern", kündigt er verstärkte Alkohol- und auch Drogenkontrollen an.
Saler: "Kein Kavaliersdelikt"
Gegen den Besuch eines Weihnachtsmarktes und einen Punsch oder Glühwein sei nichts einzuwenden. "Aber dann darf man sich auf keinen Fall hinters Steuer setzen, sondern muss sich abholen lassen oder mit dem Taxi heimfahren", betont Saler. Bereits ab 0,3 Promille nehmen die Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit ab. Typische Fahrfehler sind riskante Überholmanöver oder zu geringer Sicherheitsabstand. Beim Lenken eines Fahrzeuges unter Alkohol- oder Drogeneinfluss kennt die Polizei kein Pardon. "Das ist kein Kavaliersdelikt. Wer alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss Auto fährt, stellt ein Risiko für die allgemeine Verkehrssicherheit dar und setzt sein und das Leben anderer aufs Spiel." Dazu drohen hohe Strafen und der Führerscheinentzug.
Drogen und Medikamente
Seit September kommen im Bezirk die Drogenvortestgeräte zum Einsatz. "Die Zahl der erwischen Lenker unter Drogeneinfluss ist deshalb in den vergangenen Wochen in die Höhe gegangen. Die Dunkelziffer ist aber noch sehr hoch", sagt der Chefinspektor. "Auch Medikamente können die Reaktionsfähigkeit vermindern. Und werden sie missbräuchlich verwendet, können auch sie zur Droge werden", warnt der Polizist. Immer wieder komme es vor, dass Personen Schlaftabletten eingenommen haben und dann ein Fahrzeug lenken. „Ich brauche nur schnell noch etwas aus dem Supermarkt. Ich muss doch mein Kind von der Schule abholen.“ Solche Rechtfertigungen bekommen die Beamten bei Kontrollen zu hören.
"Medikamente am Steuer erhöhen die Unfallgefahr. Dabei werden meist die Nebenwirkungen nicht ernstgenommen. Fahrfehler, das Ignorieren des gelben oder roten Lichts einer Verkehrsampel und Orientierungslosigkeit sind nur einige Verhaltensauffälligkeiten bei den Lenkern. Und kommt es zu einem Unfall unter Medikamenteneinfluss, kann auch die Versicherung aussteigen.
Anzeigen gegen rund 800 "Drogenfahrer"
„Drogen beeinträchtigen die Wahrnehmung, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit und sind eine erhebliche Gefahr im Straßenverkehr", sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Bei den Drogenlenkern gebe es einen starken Anstieg: Waren es im Jahr 2016 in OÖ noch 286 Anzeigen, so wird für das heurige Jahr die 800er-Marke prognostiziert. Als Grund dafür nennt Steinkellner verbesserte Kontrollmöglichkeiten, vor allem durch den Einsatz der Drogenvortestgeräte.
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