Stadt Vöcklabruck
Viel zu tun für den Klimaschutz
Zwischenbilanz nach fünf Jahren: Bezirksstadt Vöcklabruck hat selbst gesteckte Energiesparziele verfehlt.
VÖCKLABRUCK. "Den Gemeinden kommt beim Klimaschutz eine wesentliche Rolle zu", sagt Bürgermeister Herbert Brunsteiner. Um für die Bürger mit gutem Beispiel voranzugehen, hat die Bezirksstadt vor fünf Jahren einen Energie- und Klimaschutzaktionsplan erstellt. Jetzt zog man eine Zwischenbilanz: Trotz aller Anstrengungen wurden die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht. "Es liegt noch einiges vor uns", so Brunsteiner.
Fernwärme: Vorzeigemodell Seniorenheim
Zehn Prozent Einsparung hatte man sich bei der Fernwärme vorgenommen, tatsächlich wurden es 6,22. Als Grund für das Verfehlen des Ziels nennt Brunsteiner die alte Bausubstanz der Schulen. "Das wird sich mit der Eröffnung des neuen Schulcampus 2021 gravierend ändern", ist der Bürgermeister überzeugt. Was beim Energiesparen möglich ist, zeigt der Neubau des Seniorenheimes. Hier konnte der Fernwärmeverbrauch um 45 Prozent verringert werden.
Der Strombedarf der städtischen Einrichtungen wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt. Mit 0,32 Pozent fiel das Minus beim Stromverbrauch jedoch sehr gering aus. Es ist in erster Linie auf die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, neue Maschinen und Parkscheinautomaten oder Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen. Das Ziel von 7,5 Prozent Einsparung konnte unter anderem wegen des Ausbaus der Straßenbeleuchtung sowie wegen des Einsatzes von Elektrofahrzeugen samt E-Tankstellen nicht erreicht werden.
Photovoltaik forcieren
Aktuell gibt es in der Stadt neun Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. Mit einer Kollektorfläche von insgesamt 290 Quadratmetern erzeugen sie pro Jahr rund 75.700 Kilowattstunden Strom. "Damit könnten 20 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden", sagt Gemeinderat Robert Berghammer (ÖVP). "Bei der Photovoltaik ist es wichtig, dass der Strom dort erzeugt wird, wo er unmittelbar verbraucht wird. Außerdem wollen wir vorhandene Dachflächen wie etwa auf dem Hallenbad oder dem Delta Sportpark zur Energieproduktion nutzen." Gespräche gebe es diesbezüglich auch mit Wohnbauträgern. "Idealerweise soll diese Anlage bereits bei der Planung neuer Objekte berücksichtigt werden", wünscht sich Berghammer.
Training für Spritsparen
Der Fuhrpark wurde erneuert sowie zwei Erdgas- und zwei Elektrofahrzeuge gekauft. Dadurch konnte die Stadt Vöcklabruck den Treibstoffverbrauch um 24,01 Prozent senken. Im Vergleich zu 2015 wurden so rund 20.000 Liter Treibstoff eingespart. "Das entspricht 50 Tonnen CO₂", rechnet der Bürgermeister vor. Viel verspricht man sich von einem Spritspar-Training, an dem Mitarbeiter des Bauhofes heuer erstmals teilnahmen. Angepeilt werden 7,5 Prozent Einsparung beim Treibstoff.
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