Florian – Der Preis fürs Ehrenamt

Warmes Essen für Kinder auf den Müllbergen

Ilse Schreiner-Kalleitner hat das "Guardian Hand Project" gegründet und ist für den "Florian" nominiert.

BEZIRK (rab). 7.753 aktive Kameraden in 115 Feuerwehren, beinahe 1.000 Rotkreuz-Mitarbeiter sowie zahlreiche Helfer, die sich bei unterschiedlichen Vereinen engagieren, sorgen für ein funktionierendes Miteinander im Bezirk Vöcklabruck. Davon ist auch Landeshauptmann Thomas Stelzer überzeugt. Deshalb unterstützt er den "Florian" – den Preis für Ehrenamt: "Dass sich die Oberösterreicher in ihrer Freizeit in Organisationen freiwillig für andere einsetzen, ist für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft maßgeblich."

"Guardian Hand Project" hilft in Manila

Dazu kommen noch viele Menschen, die eigenständig Initiativen gründen, um anderen zu helfen. Eine dieser engagierten Menschen ist Ilse Schreiner-Kalleitner. Die gebürtige Seewalchenerin hat 2014 das "Guardian Hand Project" in Vöcklabruck gegründet. Mit dieser Aktion verköstigt sie einmal pro Woche jene Kinder, die auf den Müllbergen Manilas leben. Dafür wurde sie für den "Florian" nominiert.

"Ich bin niemand, der einmal spendet, ein paar Fotos macht und das war's dann." – Ilse Schreiner-Kalleitner

Die 50-Jährige reist seit 20 Jahren beruflich und privat regelmäßig auf die Philippinen. Dabei hat sie sich immer schon für das Schicksal der einheimischen Bevölkerung interessiert und bedürftige Familien unterstützt. "Ich wollte auch die berüchtigten 'Smokey Mountains', die Müllberge von Manila, sehen", erzählt die engagierte Helferin.

Jede Woche eine warme Mahlzeit

Sie schaffte es schließlich, jemanden zu finden, der sie dorthin brachte, und traf sich mit dem Bürgermeister des Viertels. "Ich bin niemand, der einmal spendet, ein paar Fotos macht und das war's dann", erklärte sie ihm und gewann sein Vertrauen mit dem Plan, jede Woche eine warme Mahlzeit an die hungernden Kinder zu verteilen.

"Für nur 50 Cent kann man einem Kind eine warme Mahlzeit, Wasser und Obst bieten. Sonst essen die Kinder das, was sie im Müll finden." – Ilse Schreiner-Kalleitner

"Für nur 50 Cent kann man einem Kind eine warme Mahlzeit, Wasser und Obst bieten", weiß Schreiner-Kalleitner. "Sonst essen die Kinder das, was sie im Müll finden." Bei Veranstaltungen und mit Spendenboxen sammelt sie in Österreich bis zu 15.000 Euro im Jahr. Mit diesem Geld besorgen 20 freiwillige Helfer auf den Philippinen Lebensmittel und verteilen diese jeden Samstag an rund 200 Kinder.

Medizinische Hilfe für Kinder

Seit Sonntag ist Schreiner-Kalleitner wieder in Manila und begleitet das nächste Projekt: Ab 27. März untersucht ein ehrenamtliches Team an philippinischen Ärzten die Kinder auf den Müllbergen. Dann werden die Spendengelder auch in dringend notwendige Medikamente investiert.

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