Landsleute im Ausland
Wolfgang Luhan bleibt trotz Brexit gelassen
Sehr offen, freundlich und unglaublich höflich: So beschreibt Wolfgang Luhan die Engländer.
PORTSMOUTH, VÖCKLABRUCK (csw). "Wir leben auf der Isle of Wight und genießen das Leben auf einer Insel mit schönen Sandstränden", sagt Wolfgang Luhan, geboren 1976 in Vöcklabruck. Nach der Matura an der Handelsakademie studierte er Volkswirtschaftslehre in Linz und promovierte 2006 an der Universität Innsbruck.
Wissenschafter in Portsmouth
Nach England hat ihn die Arbeit verschlagen: Nach Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Oldenburg und Bochum arbeitet Luhan seit 2016 als "Senior Lecturer in Economics" an der Universität Portsmouth. Sein Forschungsgebiet ist die Verhaltensökonomik. "Ich untersuche menschliches Verhalten in wirtschaftlich/strategischen Situationen", erklärt er. Die Grundidee sei die Erweiterung des ökonomischen Verhaltensmodells durch realistischere Annahmen aus den Bereichen der Psychologie und der Soziologie. Was hält er vom Brexit? "Es war immer schon klar, dass das wirtschaftlicher Wahnsinn ist". Privat nimmt er die Situation gelassen: "Die Briten sind Kontinentaleuropäern gegenüber nicht negativ eingestellt. Wir werden uns um den settled status, eine permanente Aufenthaltsgenehmigung, bemühen."
Ein Haus gekauft
Luhan hat auf der Isle of Wight im Ärmelkanal, wo er mit seiner Frau Monika und Tochter Emely wohnt, gerade ein Haus gekauft. Sohn Klaus studiert in Deutschland. Vermisst er etwas aus seiner alten Heimat? "Am meisten die Familie. Einige Lebensmittel gibt es hier nicht oder nur kaum, wie Aufschnitt, Grammeln oder Kohlrabi. Ansonsten vielleicht das Fahren auf der richtigen Straßenseite und die gute ÖBB. Die britische Bahn ist ein Lehrbuchbeispiel, dass Privatisierung nicht funktioniert."
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