Schock in Nußdorf ist noch allgegenwärtig
Mitschüler erhalten psychologische Betreuung, damit sie Familientragödie verarbeiten können.
NUSSDORF. "Der Schock ist noch allgegenwärtig", sagt Bürgermeister Josef Mayrhauser nachdem eine Nußdorferin unter Verdacht steht, ihren neunjährigen Sohn getötet zu haben. Anschließend soll die Frau versucht haben, Suizid zu begehen (siehe "Zur Sache"). "Bei unserem Skitag am Sonntag wurde nicht viel darüber gesprochen, denn viele wollen es noch nicht wahrhaben." Wichtig sei der Zusammenhalt im Ort, um mit der Situation klarzukommen.
Bereits Anfang der Woche gab es Gespräche mit Psychologen. Am Mittwoch folgte eine Veranstaltung, bei der sich Eltern informieren konnten, wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen. "Die Mitschüler werden natürlich ab Montag in der Schule psychologisch betreut", so Mayrhauser. Dass man der Mutter das Kind abnehmen hätte sollen, glaubt der Bürgermeister nicht. "Wenn sie labil war, wäre es für sie dadurch noch schlimmer geworden. Außerdem hatte der Bub ein gutes Umfeld, das weit über die Familie hinausgegangen ist." Die Familie sei zwar nicht im Vereinsleben engagiert gewesen, aber: "Eingeigelt haben sie sich auch nicht."
Zur Sache
In Nußdorf hat sich – wie bereits berichtet– am Samstagvormittag eine schreckliche Familientragödie ereignet: Eine Mutter soll ihren neunjährigen Sohn getötet haben. Im Anschluss habe die Frau versucht, sich selbst umzubringen, so die Polizei.
Die Leiche des Kindes wurde noch Samstagnachmittag an die Gerichtsmedizin überstellt. Bereits am Samstag war klar, dass Verletzungen am Unterarm zum Tod geführt haben. Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung erwartet Staatsanwältin Birgit Ahamer in zwei bis drei Wochen.
Die schwer verletzte Mutter wurde zuerst ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen. Am Montag wurde sie wegen weiterhin bestehender Suizidgefahr in den Neuromed Campus Linz überstellt und die Untersuchungshaft verhängt. Hier wird nun ein psychiatrisches Gutachten erstellt. Dieses soll klären, ob die Mutter zurechnungsfähig war, so Ahamer.
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