"Mit Abzocke hat das nichts zu tun"
Bürgermeister Herbert Brunsteiner weist Kritik an mobilen Radarmessungen in Vöcklabruck zurück.
VÖCKLABRUCK (ju). Seit Februar ist das mobile Radar der Stadtpolizei im Einsatz. Die Geschwindigkeitsmessungen des Laserfahrzeugs sorgen für heiße Diskussionen – vor allem unter den ertappten Schnellfahrern. Angeheizt werden sie unter anderem durch Postings auf der Facebook-Seite "Vöcklabrucker Abzockschutz". Die Kritik richtet sich in erster Linie auf Bereiche mit 30-km/h-Beschränkungen.
Den Vorwurf der Abzocke weist Bürgermeister Herbert Brunsteiner zurück. Es gehe um den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer und vor allem von Kindern, so Brunsteiner. Grundsätzlich wäre es ihm lieber, die Autolenker würden langsam fahren und bräuchten auch keine Strafe zu bezahlen, sagt der Bürgermeister. Den Präventionsgedanken unterstreicht die Stadt durch die Nennung der Standorte, an denen schwerpunktmäßig gemessen wird (siehe "Zur Sache"). Diese werden künftig jedes Monat auch in der BezirksRundschau abgedruckt.
Messungen zeigen Wirkung
"Wenn in der 30er-Beschränkung Übertretungen mit 70 oder 80 km/h gemessen werden, kann man nicht von einer Abzocke sprechen", sagt der Leiter der Stadtpolizei Vöcklabruck, Gerald Klement. Er verweist darauf, dass es bei den Messungen hohe Toleranzen gebe. "Da mit dem Laserfahrzeug über einen längeren Zeitraum gemessen wird, hat man auch die Möglichkeit, die besonders rücksichtslosen Raser zu erwischen", so Klement. Verkehrsmaßnahmen entsprechend zu kontrollieren, werde auch von der Bevölkerung immer wieder gefordert. Aufgrund der konsequenten Messungen könne man insgesamt schon eine Reduktion der Geschwindigkeiten feststellen, betont der Chef der Stadtpolizei. "Auch durch die Diskussionen betroffener Fahrzeuglenker untereinander erreicht man das Ziel einer Verkehrsberuhigung."
Rückendeckung aus der Bevölkerung
Während via Facebook und an Stammtischen auf die "Abzocker" geschimpft wird, bekommen Stadt und Polizei auch Rückendeckung aus der Bevölkerung. "Es gehört zu den beliebtesten ,Argumenten‘ gegen Radar-Messungen, dass es sich dabei um ,Abzocke’ handle. Als Mutter dreier Kinder kann ich darauf nur antworten, dass Radar-Messungen der Sicherheit dienen. Und zwar der von jungen wie alten Fußgängern und auch von Autofahrern selbst", schreibt eine Vöcklabruckerin an die BezirksRundschau.
Zur Sache
Im Stadtgebiet von Vöcklabruck gibt es sechs fixe Radarstationen, von denen jeweils zwei "scharf" sind. Weiters setzt die Stadtpolizei für Geschwindigkeitsmessungen eine Laserpistole ein. Neu ist seit Februar das mobile Radarfahrzeug in "zivil" – ein weißer VW Caddy mit Lasermessung.
Im Monat Juni wird das mobile Laserfahrzeug schwerpunktmäßig an folgenden Standorten messen. 5. bis 11. 6.: Am Altmannsberg, Am Pfarrerfeld, Ziegelwies; 12. bis 18. 6.: Freileiten, Ferdinand-Öttl-Straße, Gmundnerstraße; 19. bis 25. 6.: Industriestraße, Salzburger Straße, Höhenstraße; 26. 6. bis 2. 7.: Anton-Bruckner-Straße, Hausruckstraße, Schloßstraße.
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