Überstunden als Dauerbrenner
Arbeiterkammer Vöcklabruck: Zahl der Beratungen steigt stetig an
BEZIRK. Im ersten Halbjahr 2018 wandten sich 3.750 Arbeitnehmer an die Rechtsexperten der Arbeiterkammer Vöcklabruck. "Das sind um etwa sieben Prozent mehr als im Vorjahr", sagt AK-Bezirksstellenleitern Martina Obermaier. Davon haben 1.857 eine persönliche Beratung gesucht. Die AK hat in den ersten sechs Monaten des Jahres etwas mehr als 3,4 Millionen Euro erkämpft, davon 353.682 Euro in Arbeitsrechtsverfahren.
Mehr Interventionen
"In vielen Fällen ging es um unbezahlte Mehrarbeits- und Überstunden", so Obermaier. Das Thema Überstunden bezeichnet sie schon jetzt als "Dauerbrenner" bei den Beratungen. Mit Inkrafttreten der neuen Arbeitszeitregelung rechnet die AK-Bezirksstellenleiterin mit noch mehr Interventionen. Es gehe nicht um Panikmache, "sondern wir kriegen mit, was alles schiefläuft".
Dazu präsentierte sie auch Beispiele aus der Praxis. In einem Fall hatte ein Monteur in nur zehn Monaten ein Zeitausgleichsguthaben von mehr als 600 Stunden aufgebaut. "Nach Beendigung des Dienstverhältnisses stellte er fest, dass ein Großteil der noch offenen Zeitausgleichstunden nicht abgerechnet worden war, und machte diese schriftlich geltend", so Obermaier. Zunächst wollte die Firma nicht zahlen, nach Intervention der AK überwies sie dann doch 9.388 Euro für etwas mehr als 501 offene Stunden.
Genaue Aufzeichnungen
Um im Falle des Falles ähnliche Probleme zu vermeiden, rät die AK-Chefin, genaue Aufzeichnungen über die Arbeitszeiten zu führen. "Eine unserer Forderungen ist es ja, dass der Dienstgeber seinem Arbeitnehmer eine monatliche Stundenaufzeichnung unaufgefordert aushändigen muss."
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