Angst vor Tschernobyl
Nachfrage nach Kaliumiodid-Tabletten steigt

- Die Nachfrage nach Kaliumiodid-Tabletten in unseren Apotheken steigt stark an.
- Foto: RegionalMedien Steiermark
- hochgeladen von Harald Almer
Zur Schilddrüsen-Prophylaxe schluckten die Kinder während der Tschernobyl-Katastrophe Kaliumiodid-Tabletten. Unsere Apotheken melden jetzt eine erhöhte Nachfrage nach diesen Tabletten.
VOITSBERG. "Erhöhte radioaktive Strahlung im ehemaligen Katastrophengebiet von Tschernobyl" geisterte als Schlagzeile am Freitag durch die Sozialen Medien, nachdem russische Truppen das Gebiet um den Unglücksreaktor erobert haben sollen. Apotheken im Bezirk Voitsberg meldeten nun eine erhöhte Nachfrage der Menschen nach Kaliumiodid-Tabletten.
Kaliumiodid-Tabletten
- Diese Info gibt es von den Apotheken: Kostenlose Bevorratung für Kinder und Jugendliche (von 0 bis 18 Jahren) sowie Schwangere und Stillende. Diese Personen können die Kaliumiodid–Tabletten kostenlos in der Apotheke beziehen!
- Personen von 18 bis 40 Jahren, die keinen Anspruch auf die kostenlosen Tabletten des Bundes haben, können Kaliumiodid-Tabletten in der Apotheke erwerben.
- Personen ab 40 Jahren wird von der Verwendung von Kaliumiodid-Tabletten abgeraten, da ein sehr geringes Schilddrüsenkrebsrisiko, jedoch ein erhöhtes Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Iodzufuhr besteht.
- Bezüglich des Austausches der Kaliumiodid-Tabletten in den Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen folgen im Laufe der nächsten Woche die Informationen seitens des BMSGPK.
- Die Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten darf immer nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden erfolgen!
Neue Chargen angeliefert
Alexandra Fuchsbichler von der Apotheke Krems in Voitsberg meldet eine erhöhte Nachfrage nach diesen Tabletten. Kurios ist, dass die alten Kaliumiodid-Tabletten inzwischen schon abgelaufen sind und im Jänner dieses Jahres vernichtet wurden. Die neuen Tabletten wurden erst vor Kurzem produziert, die Gratis-Tabletten wurden an die Apotheken bereits geliefert. "Die Tabletten für die Erwachsenen, die kostenpflichtig sind, sollten in der kommenden Woche bei den Apotheken ankommen", so Fuchsbichler.
"Jahrzehntelang wurden sie mehr oder weniger nicht beachtet, aber durch die Ukraine-Krise und den neuesten Tschernobyl-Meldungen wurden die Menschen wieder sensibilisiert."
Alexandra Fuchsbichler, Apotheke Krems
Fuchsbichler rät aber allen, jetzt nicht in Panik zu verfallen, denn dazu besteht derzeit absolut kein Grund.
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