24 Flüchtlinge im Bezirk

- Bgm. Erwin DIrnberger, hier mit LR Christopher Drexler, hat derzeit 16 Asylwerber in seiner Gemeinde.
- Foto: KK
- hochgeladen von Harald Almer
Die Flüchtlingswelle rollt. Täglich werden wir mit Horror-Bildern aus Syrien, dem Irak und Palästina konfrontiert, aber auch Afrika und Afghanistan sind Hot-Spots der Flüchtlingsszene. Der Bund mahnte nun die Bundesländer, die vorgeschriebene Flüchtlingsquote zu erfüllen, nun sind die Bezirke bzw. die Gemeinden gefragt.
Fakt ist, dass es keine konkrete Aufnahmequote von Flüchtlingen bzw. Asylwerbern für die Bezirke gibt. Das Flüchtlingsreferat in der Abteilung 11 des Landes ist für die Verteilung zuständig. Es macht auch die Verträge mit den Eigentümer der in Frage kommenden Quartiere.
Im Bezirk Voitsberg hat das Amt laut Referatssprecher Heinrich Fischer rund 20 Angebote von Quartiergebern vorliegen, die derzeit geprüft werden, einige Verträge sind schon unterschrieben. Der Stand der Gemeinden mit Asylwerben in Grundversorgung von Freitag, 7. November, sieht folgendermaßen aus: Insgesamt sind es 24 Asylwerber. St. Johann-Köppling ist Spitzenreiter mit 16, dann folgt Piberegg mit sechs, die Gemeinden Voitsberg und Stallhofen haben je einen.
"Die meisten Asylwerber haben wir in Graz bzw. Graz-Umgebung", sagt Fischer, die wenigsten in Liezen. Melden sich Quartiergeber an, prüft das Land anhand einer Checkliste (siehe Kasten), ob die Quartiere geeignet sind. Wobei selbstständige Verpflegung - also das Vorhandensein einer Küche - bevorzugt wird. "Asylwerber dürfen nicht arbeiten, sie nützen gerne ihre Zeit, um selbst für ihre Verpflegung zu sorgen. Häufig sind sie auch andere Nahrung als in Österreich gewohnt", so Fischer. Das Flüchtlingsreferat schaut sich natürlich auch die geografische Verteilung an.
Kommt es zu einem Vertrag, gibt es drei Varianten. Erstens: Der Aslyant mietet sich selbst ein und bekommt einen Zuschuss vom Land. Zewitens: Die Wohnung wird zur Verfügung gestellt und der Quartiergeber bekommt einen Tagsatz. Drittens: Neben der Wohnung werden die Asylwerber auch bekocht.
Der Bürgermeister hat im Grunde bei der Verteilung nichts zu melden, aber in der Checkliste wird sehr wohl das Einverständnis abgefragt. "Das Land handelt im Auftrag vom Bund. Aber natürlich bitten wir um Einverständnis und Unterstützung. Gerade in dieser Frage ist viel Fingerspitzengefühl von der Verwaltung gefordert", ist sich Fischer bewusst.
Die größte Angst bei der Bevölkerung ist die Angst vor dem Fremen, denn schließlich ist die Gemeinde das erweiterte Wohnzimmer. "Diese Ängste verflüchtigen sich relativ schnell. Oft gibt es dann Tränen, wenn Schulkinder sich wieder abmelden, weil sie wegziehen. Es sind schon viele Freundschaften entstanden." Bei den Bürgermeistern ist die größte Sorge das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. "Auch hier suchen wir das Gespräch, denn am besten geht es miteinander und nicht gegeneinander."
Der Vorteil für die Gemeinde: Die Asylwerber zählen als angemeldete Bürger, dadurch steigt die Einwohnerzahl. Was für die Städte, die knapp unter der 10.000-Einwohnergrenze liegen, durchaus interessant sein könnte...
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.