27 Taufen an einem Tag

Stellvertretend für alle 27 Täuflinge: Pfarrer Robert Eberhardt und Kurator Dietmar Böhmer bei der Taufe. | Foto: MRR
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Nach der Absolvierung der Sonntagsschule wurden am Sonntag 27 Asylwerber im Rahmen des Schulanfangsgottesdiensts in der Evangelischen Kirche in Voitsberg getauft. Es ist die Freude an der Freiheit. Das Aufatmen, das Befreitsein von "sinnlosen Fesseln" wie Kopftuch oder Musikverbot sowie die Liebe, die in der Botschaft der Christen durchkommt, sieht es der Voitsberger Kurator Dietmar Böhmer. "Ihre Erfahrungen im Westen bestärken Muslime dazu, ihren Glauben - trotz aller Probleme und Konsequenzen, die das nach sich ziehen kann - aufzugeben. In Iran droht dafür sogar die Todesstrafe, wenn man mit einer Bibel entdeckt wird.

Motivationsschreiben

Es sind vor allem drei Punkte, die Iraner zum Christentum drängen lässt: Liebe, Freiheit und dass die Frauen bei uns gleichberechtigt sind. "Letzterer Punkt wird gerade häufig von Männern angeführt", so Böhmer. Die Aussagen stammen aus Motivationsschreiben, warum die Taufwerber - auch offiziell - Christen werden wollen. Am 11. September wurden 27 Iraner und Afghanen - davon drei Kinder - in der Evangelischen Kirche in Voitsberg getauft.
Warum Taufe? "Kirchenrechtlich ist man erst mit der Taufe ein Christ. Dies war aber für unsere Taufwerber in der Heimat nicht möglich oder schlichtweg zu gefährlich", so Böhmer. Mit der Voitsberger Sonntagsschule wurde ein Taufvorbereitungskurs initiiert. "Einerseits wollten wir damit verhindern, dass sich jemand Vorteile im Asylverfahren erarbeiten möchte und andererseits muss natürlich die Ernsthaftigkeit geprüft werden", sagt Böhmer. "In der Tat ist es aber so, dass Asylwerber aus muslimischen Ländern eine spezielle Behandlung beim Bundesamt für Asyl und Fremdenwesen erhalten: Sie müssen eine sogenannte Christenprüfung machen, wo überprüft wird, wie ernst sie es mit dem neuen Glauben meinen. Hier sollen dem Vernehmen nach Fragen gestellt werden, die selbst ausgebildeten Theologen oft die Schweißperlen auf die Stirn treiben", so Böhmer.

Sonntagsschule

In der Sonntagsschule wurde ein großer biblischer Themenbereich abgedeckt. "Sie haben auch das Glaubensbekenntnis gesprochen. Zuerst auf Farsi, später auf Deutsch. SIe haben in die Facebook-Gruppe zur Sonntagsschule sogar ein Audiofile zum Lernen des Vaterunser und des Glaubensbekenntnisses auf Farsi und Deutsch hochgeladen." Pfarrer Robert Eberhardt ergänzt: "Die Zulassung zur Taufe wurde nicht leichtfertig vorgenommen." Von 36 Schülern der Sonntagsschule wurden 27 zur Taufe zugelassen. Bei den Evangelischen ist es üblich, zur Taufe einen Bibelspruch - den Taufspruch - auszusuchen, der einem das ganze Leben begleitet. Normalerweise machen das die Paten, bei Erwachsenen diese selbst. "Unsere Täuflinge waren mit großem Eifer dabei und ist es bemerkenswert, wie treffend die Taufsprüche zu ihnen passen", war Böhmer beeindruckt.
Und so freuten sich alle, vor allem die Täuflinge, auf den so wichtigen 11. September, wenn sie ihr neues Leben als getaufte Christen beginnen konnten. Nach der Taufe ging es weiter mit der Sonntagsschule, denn es kommen laufend neue Interessenten dazu.

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