Machen wir unsere Straßen sicherer (Teil 3)
Brenzlige Situationen am Fahrradweg
Im dritten Teil unserer Serie "Machen wir unsere Straßen sicherer" thematisieren wir erstmals einen Vorschlag einer unserer Leserinnen und Leser. Vom WEZ Bärnbach in Richtung LKH Voitsberg wartet nämlich eine Stelle, die bei Fahrradfahrerinnen und -fahrern häufig für Unbehagen sorgt.
VOITSBERG. In den ersten beiden Teilen unserer Serie "Machen wir unsere Straßen sicherer" haben wir die Stau-Situation in Rosental und gefährliche Schulwege in Stallhofen sowie Kainach thematisiert. Mittlerweile haben wir auch schon einige Vorschläge von unseren Leserinnen und Lesern erhalten, von welchen wir nun einen zum Thema Fahrräder behandeln.
Unscheinbare Gefahrenquelle
So hat uns Leserin Brigitta Barbara Sturm auf eine Stelle aufmerksam gemacht, die aus Sicht der Autofahrerinnen und Autofahrer erstmal recht unscheinbar ist. Wenn man vom WEZ Bärnbach in Richtung des Kreisverkehrs bei der Voitsberger Lidl-Filiale unterwegs ist, unterbricht die Straße nämlich kurz vor dem Bahnübergang einen Fahrradweg. Diesen gibt es erst seit rund zwei Jahren, weshalb er vielen - insbesondere den fahrradscheuen - Verkehrsteilnehmenden bisher noch garnicht aufgefallen sein könnte.
Wichtige Fahrrad-Anbindung
An dieser Stelle treffen sich zwei Fahrradwege, die nahezu durchgängig einerseits von Bärnbach, andererseits von Rosental sowie Köflach nach Voitsberg führen und dementsprechend eine besonders wichtige Fahrrad-Anbindung darstellen. Und auch die kreuzende Straße ist mit ihrer Lage zwischen Bärnbach, Rosental und Voitsberg sehr stark befahren. Die Radlerinnen und Radler müssen dort teils Minuten lang warten, um die Straße zu überqueren - brenzlige Situationen durch die stetig steigende Ungeduld sind dabei vorprogrammiert.
Auch unsere Leserin Brigitta Barbara Sturm kann davon ein Lied singen. "Die Gefahrenquelle für die Radfahrer und insbesondere für Kinder ist aus Sicht der Autofahrer nicht vorhanden. Ich war an der Stelle selbst einmal mit Kindern auf dem Rad unterwegs. Die Kinder achten halt nicht immer auf den Verkehr - da wurde es schonmal knapp mit einem vorbeifahrenden LKW", erzählt sie uns. Sie wünscht sich an der Stelle zumindest ein Warnzeichen für die Autofahrer.
Anfrage beim Baubezirksleiter
Auf der Suche nach Lösungsvorschlägen haben wir den Baubezirksleiter des steirischen Zentralraums Rainer Kienreich nach seiner Einschätzung gefragt. Zur Aufklärung: Die Baubezirksleitungen sind regionale Außenstellen der Abteilung 16 - Verkehr und Landeshochbau beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung.
Einfach so kann man den Fahrradfahrerinnen und -fahrern laut Rainer Kienreich rechtlich gesehen keinen Vorrang geben. Beschilderungen, Markierungen oder Ähnliches, um für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen, wären hier aber eine Option. Wichtig zu bedenken sei dabei, den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern Sicherheit nicht einfach nur vorzugaukeln. Beispielsweise Schutzwege geben vor allem Kindern ein Gefühl der Sicherheit, wodurch es zu weniger Aufmerksamkeit für den Verkehr kommt. Um aber nicht nur das Gefühl, sondern auch die tatsächliche Sicherheit zu bieten, werden solche Maßnahmen erst aufwendig geprüft.
"Meines Wissens gibt es zu der thematisierten Stelle bereits mehrere Anfragen. Eine Bevorrangung des Radverkehrs als niveaugleiche Querung auf einer Straße scheint nicht möglich zu sein, außerdem bedarf es ja auch gleichzeitig einer Lösung mit der Eisenbahnquerung als Gefahrenquelle. Summa summarum keine technisch und rechtlich einfache Lösung."
Rainer Kienreich, Baubezirksleiter des steirischen Zentralraums
Herausfordernde Gegebenheiten
Aufgrund dieser herausfordernden Gegebenheiten, wurde laut Kienreich bereits ein Gutachten bei einem Verkehrssicherheitsexperten beauftragt, welches wohl Ende Juni vorliegen und mögliche Optionen zur Optimierung des Verkehrsabschnitts liefern sollte. Dieses wird anschließend mit der hier zuständigen Bezirkshauptmannschaft Voitsberg besprochen.
"Es ist uns ein Anliegen, gemeinsam eine verkehrssichere Lösung vorzuschlagen, daher ersuche ich um einige Zeit, dies genau zu überlegen. Bis dahin kann ich nur an alle Verkehrsteilnehmer appellieren, bei dieser Querung vorsichtig zu sein und aufeinander Rücksicht zu nehmen", so Rainer Kienreich abschließend.
Hilf uns bei der Suche!
Du hast auch diese eine Stelle im Straßenverkehr, die dich immer wieder aufs Neue aufregt, verunsichert oder sogar in gefährliche Situationen bringt? Sogar zwei oder mehr davon? Dann schick uns eine kurze Erklärung und ein oder mehr passende Fotos von der "Problemzone" entweder per Mail an justin.schrapf@regionalmedien.at oder komm mit den digitalen Fotos persönlich in unserer Geschäftsstelle am Hauptplatz 8 in Voitsberg vorbei. (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, mittwochs und donnerstags auch von 13 bis 16 Uhr). Den aktuellsten Artikel der Serie findest du außerdem im Print-Format in der "WOCHE Voitsberg".
Hier findest du die ersten beiden Teile unserer Serie:
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