"Steirarodl": Edelschrott-Modriach bekommt eine Sommerrodelbahn

Monatelang bastelten der Edelschrotter Bgm. Georg Preßler, der Modriacher Ortsteilbügermeister Werner Münzer und Ruperti-Kirta-Organisator Gottfried Gruber mit Ernst Diesel von der Diesel GmbH am großen Coup, am Dienstag ließ Preßler die Katze aus dem Sack. Im Ortsteil Modriach der Gemeinde Edelschrott entsteht die erste Sommerrodelbahn in der Region Süd-West-Steiermark. Auf einer Gesamtlänge von knapp einem Kilometer installiert die Firma Wiegand eine schienengeführte Rodelbahn mit 30 zweisitzigen Rodeln, besser bekannt unter dem Namen "Alpine Coaster", ähnlich dem Modell am Schöckl.

Perfekte Lage

Diese schienengeführten Rodelbahnen haben mehrere Vorteile: Es gibt kein Herausfallen aus der Bahn, ein automatisches Magnetbremssystem am Ende der Bahn sorgt ebenso für sicherheit wie die Gurte, die während der Fahrt nicht öffenbar sind. Ein Betrieb ist auch bei nasser Bahn, also bei Regen und feuchtem Wetter, möglich. Ein- und Ausstiegsstelle sind im oberen Bereich, wo auch eine Betriebsstation und ein großer Parkplatz hinkommen. Diesel rechnet mit rund 120.000 Besucher - oder mehr - pro Jahr, weil das Einzugsgebiet riesig ist. Von der A2 aus sieht man die Sommerrodelbahn und von der Abfahrt Modriach sind es genau mal drei Minuten bis zum Start der Bahn. "Läuft mit den Behördengenehmigungen alles nach Plan, wollen wir mit dem Ruperti-Kirta am 23. und 24. September heuer noch eröffnen", so Preßler. "Aber es ist kein Beinbruch, wenn wir diesen ambitionierten Termin nicht schaffen", ergänzt Diesel.
Die Diesel GmbH hat sich neben Kinos auch auf Freizeit- und Vergnügungsanlagen spezialisiert. Und so ist die Sommerrodelbahn erst der Anfang einer viel größeren Investition, wenn die Besucherzahlen stimmen. In der zweiten Ausbaustufe sind ein Motorikpark - ähnlich dem in Gamlitz - und eine Aussichtsplattform geplant, diese Vorhaben könnten schon 2018 realisiert werden. Die Investitionssumme für die Sommerrodelbahn beträgt rund 1,3 Millionen Euro.

Revitalisierung des Gasthauses

Im Mai wird Bgm. Preßler zu einer Bürgerversammlung laden, um das Projekt der Gemeindebevölkerung detailliert vorzustellen. "Zu 99,9% ist die Rodelbahn auf Schiene", sagt Diesel, der drei Standorte zur Auswahl hatte, sich aber für Modriach-Edelschrott wegen der perfekten Lage entschied. "Das ist ein Meilenstein für unsere Gemeinde. Mein Dank geht an die Grundeigentümer, die Familie Reinisch, und die Diözese Graz-Seckau, die uns sehr entgegenkamen. So konnten wir eine 25-jährige Vereinbarung abschließen. Sonst wäre die Rodelbahn vielleicht im Bezirk Deutschlandsberg entstanden." Zusätzlich bekommt der Standort fünf bis sechs neue Arbeitsplätze. "Für die Tourismusverbände Steirische Rucksackdörfer und Lipizzanerheimat bietet die Sommerrodelbahn Chancen, neue Gäste zu uns zu bringen", glaubt Gruber. Neu ist auch, dass das 225 Jahre alte Gasthaus im Ort revitalisiert wird, hier entsteht ein Verwaltungsgebäude mit einer Imbissstube.