Krottendorf-Gaisfeld
Flächenwidmungsplan sorgt für Spannungen im Gemeinderat

In der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld fand am Montag, dem 26. Februar, eine Gemeinderatssitzung statt, in welcher der seit rund drei Jahren bearbeitete Flächenwidmungsplan hätte beschlossen werden sollen. | Foto: Lederer
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  • In der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld fand am Montag, dem 26. Februar, eine Gemeinderatssitzung statt, in welcher der seit rund drei Jahren bearbeitete Flächenwidmungsplan hätte beschlossen werden sollen.
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Am Donnerstag, dem 29. Februar, soll es nach fast 16 Jahren erstmals wieder zu einem Bürgermeisterwechsel in Krottendorf-Gaisfeld kommen. Kurz davor sorgt allerdings der lokale Fächenwidmungsplan für heiße Debatten im Gemeinderat.

KROTTENDORF-GAISFELD. Gerade erst einen Monat ist es her, dass der langjährige Bürgermeister von Krottendorf-Gaisfeld, Johann Feichter (ÖVP), nach 16 Jahren im Amt seinen Rücktritt bekannt gab. Nun, kurz vor der Amtsübergabe, sorgt ein Thema für Wirbel im Gemeinderat. Denn der Flächenwidmungsplan, der in der Gemeinderatssitzung am Montag, dem 26. Februar, hätte beschlossen werden sollen, wurde von der Oppositionspartei, der SPÖ Krottendorf-Gaisfeld unter Walter Schuster, abgelehnt. Die nötige 2/3-Mehrheit kam damit nicht zustande. "Wir von der ÖVP bedauern die Entwicklungen sehr, denn die Zusammenarbeit im Vorstand und im Gemeinderat war über Jahre vorbildlich", äußerte sich die ÖVP Krottendorf-Gaisfeld schon im Vorfeld der Gemeinderatssitzung auf Facebook. 

Abstimmung schon Mitte 2023

Zum Hintergrund: Am 22. Juni 2023 gab es eine Gemeinderatssitzung, bei welcher der Flächenwidmungsplan schon beschlossen wurde; Aber erst nach einem "zweiten Versuch". Zunächst verlief nämlich auch diese Abstimmung negativ. Nach einer kurzen Beratung unter den SPÖ-Mitgliedern kam es dann doch zur 2/3-Mehrheit. "Erst waren wir uns einig, dagegen zu stimmen. Zwei der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder fühlten sich dann aber von Argumenten wie dem zusätzlichen Kosten- und Zeitaufwand unter Druck gesetzt und stimmten doch für den Flächenwidmungsplan ab", erklärt Krottendorf-Gaisfelds SPÖ-Chef Walter Schuster, warum das damalige Abstimmungsergebnis konträr zum aktuellen verlief.

Krottendorf-Gaisfelds SPÖ-Chef Walter Schuster spricht sich gegen einige der Punkte im Flächenwidmungsplan aus. | Foto: Lederer
  • Krottendorf-Gaisfelds SPÖ-Chef Walter Schuster spricht sich gegen einige der Punkte im Flächenwidmungsplan aus.
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Letztendlich war das damalige Ergebnis nichtig, weil die Abstimmung eben nun wiederholt werden musste. Eine zwischenzeitlich ins Leben gerufene Bürgerinitiative, die sich gegen eine Umwidmung in Bauland am Gasselberg ausspricht, gab der SPÖ in Krottendorf-Gaisfeld dann noch den nötigen Tritt, um sich noch eher dagegen zu stellen, wie Walter Schuster ergänzt.

Argumente der SPÖ

Konkret geht es der SPÖ Krottendorf-Gaisfeld um mehrere Punkte im Flächenwidmungsplan, drei davon seien laut Walter Schuster aber gar nicht tragbar. Ein Antrag, die Streitpunkte aus dem Plan zu entfernen, wurde seitens der SPÖ am Montag eingebracht, letztendlich aber abgelehnt. "Wir sind absolut für den Flächenwidmungsplan. Bloß drei enthaltene Punkte wird es absolut nicht mit uns geben, denn diese dienen nicht der Bevölkerung und den Anrainern, sondern nur der Gewinnmaximierung einzelner Personen. Dies ist übrigens keine neue Tatsache, sondern wurde schon vor langer Zeit so kommuniziert", heißt es seitens der Krottendorf-Gaisfelder SPÖ auf Facebook. Unter anderem argumentiert Walter Schuster etwa mit potenziellen Hochwassergefahren, die besonders mit dem Beschluss des neuen Flächenwidmungsplans auftreten würden. 

Für Bürgermeister Johann Feichter (ÖVP) kamen die Gegenstimmen seitens der SPÖ überraschend. | Foto: Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld
  • Für Bürgermeister Johann Feichter (ÖVP) kamen die Gegenstimmen seitens der SPÖ überraschend.
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Ansichten der Gegenseite

"An diesem Flächenwidmungsplan wurde drei Jahre lang gearbeitet. Das Ministerium und acht Abteilungen des Landes haben ihn geprüft. Es gab nie Fragen, man war sich immer einig. Die SPÖ hätte jederzeit Einwände bringen können, bis zur Abstimmung im Jahr 2023 kam da aber nichts. Es wäre in der Planung ja nie so weit gekommen, wenn gleich etwas gesagt worden wäre", kritisiert der scheidende Bürgermeister Johann Feichter die Gegenseite. 

"Die Kritikpunkte erst so spät einzubringen, ist eine Zumutung für alle in der Gemeinde, die für die Erstellung des Flächenwidmungsplans ihre Zeit geopfert haben."
Johann Feichter, Bürgermeister Krottendorf-Gaisfeld

"Die meisten der von der SPÖ kritisierten Punkte drehen sich um das Thema Hochwasser. Für alle vorgesehenen Widmungen wurde die Wildbach- und Lawinenbebauung zu Rate gezogen. Dabei wurde kein Gefahrenpotenzial erkannt", erklärt Feichter. Die Stimmen der zuvor genannten Bürgerinitiative seien laut ihm weniger zu beachten. Einerseits handle es sich dabei nicht einmal um direkte Anrainer der betroffenen Flächen, andererseits seien dabei keine spezifischen bzw. nur fadenscheinige Argumente gegen den vorgelegten Flächenwidmungsplan eingebracht worden. 

Aber eben die Bürgerinitiative sei ein besonders brisanter Punkt. Wenn die Umwidmung am Gasselberg plötzlich nicht stattfinden kann, müssen laut Feichter auch alle rund 30 ähnlichen Fälle aus dem Plan neu geprüft werden. Damit entstehen enorme zusätzliche Kosten. Und deshalb könne man diesen Punkt im Flächenwidmungsplan auch nicht einfach so ändern. Wenn es zu keiner Einigung kommt, kämen laut Johann Feichter enorme Kosten bis zu 100.000 Euro auf die Gemeinde zu.

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