Medikamentenmangel in Apotheken
95 Prozent der Probleme werden gelöst

- Alexandra Fuchsbichler, Apothekerin in Voitsberg, beschreibt die nicht ganz einfache Situation.
- Foto: Die Abbilderei
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Der Engpass bei Antibiotika und Herz-Kreislauf-Medikamenten bereitet den weststeirischen Apothekerinnen und Apothekern Sorgen. Bis zu zwei Stunden an Zeit werden täglich benötigt, um den Kundinnen und Kunden zu erklären, warum Medikamente anders aussehen, oder um bei Lieferanten nachzutelefonieren.
VOITSBERG. Lieferengpässe sind in manchen Branchen schon fast Gewohnheit, aber bei Medikamenten und Antibiotika sind das wirklich bittere Pillen. Alexandra Fuchsbichler, steirische Landesgruppen-Obfrau der selbständigen Apothekerinnen und Apotheker und zugleich steirisches Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer, kann in ihrer Apotheke in Voitsberg-Krems ein Lied davon singen. "Dass wir teilweise keine Antibiotika und Herz-Kreislauf-Medikamente mehr geliefert bekommen, ist seit mehreren Monaten ein Faktum. Die Patientinnen und Patienten sind zum Glück sehr geduldig und verständnisvoll, wenn ein Präparat anders aussieht. Was bei Menschen, die ihre Medikamente jahrelang nehmen, ein gewisses Unbehagen auslöst, wenn alles plötzlich anders aussieht."

- Der Medikamentenmangel macht auch vor den weststeirischen Apotheken nicht halt.
- Foto: Pixabay
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Fuchsbichler und ihr Team verbringen täglich bis zu zwei Stunden, um der Kundschaft zu erklären, dass es Änderungen gibt. Teilweise wird auch mit den Ärztinnen und Ärzten Kontakt aufgenommen, um abzuklären, welche Medikamente alternativ gegeben werden können. "Von 100 Kunden müssen wir einem Viertel erklären, dass ein Wirkstoff oder ein Medikament derzeit nicht lieferbar sind", so Fuchsbichler. "Das ist schon eine ganze Menge."
Verpackungskrise
Erschwerend kommt hinzu, dass manche Präparate nicht in den Handel gelangen, weil das geeignete Verpackungsmaterial fehlt. "Uns berichten immer wieder Lieferanten, dass sie zwar das Medikament haben, aber nicht die richtige Verpackung." Die Apothekerinnen und Apothekern wünschen sich, dass Substanzen wieder vermehrt in Europa hergestellt werden, um nicht von langen Lieferketten aus Asien oder Amerika abhängig zu sein. "Das Motto Zurück zu den Wurzeln kommt nicht von ungefähr. Wir können Kapseln herstellen oder Pulver und Zäpfchen produzieren, aber wir brauchen die richtigen Rohstoffe dazu", so Fuchsbichler abschließend.
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