Transparente und Aufkleber
Wirtschaftskammer-Kampagne für B70 neu

- Andreas Herz, Peter Sükar, Josef Herk und Erwin Dirnberger mit dem neuen Aufkleber
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Anlässlich der mündlichen UVP-Verhandlungen am 15. und 29. September in der Grazer Messehalle bezüglich kainachnahe Trasse der B70 startet die Wirtschaftskammer Voitsberg eine Kampagne mit Transparenten und Aufklebern. Die Grünen und die Trassengegner wiederumd drängen auf eine Bestandsadaptierung und brachten eine Landtagsinitiative ein.
SÖDING-ST. JOHANN. Nach jahrelangen Verzögerungen kommt Bewegung in die B70-Umfahrung von Söding bis Krottendorf. Am 15. und 29. September findet in der Grazer Messehalle die nicht-öffentlichen mündlichen UVP-Verhandlungen statt, denn mehr als 250 Einwendungen erfordern diese große "Bühne". Die Wirtschaftskammer Voitsberg kämpft noch um eine Parteienstellung. Das Problem: Die Standort-Anwartschaft gibt es erst seit dem Jahr 2019, das Verfahren wurde allerdings schon vorher eingeleitet. "Wir kämpfen noch um die Teilnahme und wollen uns unbedingt hineinreklamieren", so Regionalstellenobmann Peter Sükar.
Start zur großen Kampagne
In Söding-St. Johann lud er vor dem Gemeindeamt am Mittwoch zum Auftakt einer großen Kampagne "Umfahrung B70 Jetzt!", die er gemeinsam mit dem steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Josef Herk, "Vize" Andreas Herz und LAbg. Bürgermeister Erwin Dirnberger vorstellte. "Dieses Projekt ist für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region von entscheidener Bedeutung", so Sükar."Staus, Unfälle und Verzögerungen schaden den Unternehmen im Kernraum."

- Pressekonferenz der Wirtschaftskammer mit zahlreichen Anrainern in Söding-St. Johann
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Andreas Herz bedankte sich bei zahlreichen Anrainern, die ebenfalls vor Ort waren und für die neue kainachnahe Trasse kämpfen. "Vier Mitglieder meiner Familie waren von Unfällen auf der B70 betroffen, mein Schwiegervater sitzt immer noch im Rollstuhl", so Herz. Herk und Dirnberger sprachen das Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro an, die eine weitere Wertschöpfungskette und rund 650 neue Arbeitsplätze in Gang setzen würden. "Das Geld vom Land ist für das Jahr 2027 reserviert", so Dirnberger. Mit 18.000 Auspendlern und 12.000 Einpendlern ist die B70 eine der meist befahrenen Straßen der Steiermark.
Transporter mit neuen Aufklebern
Im Rahmen der Kampagne werden Transparente und Aufkleber von der Wirtschaftskammer zur Verfügung gestellt. Seit Mittwoch fährt zum Beispiel ein Transporter Firma Sihorsch bereits mit diesem Aufkleber, die es in der WKO-Regionalstelle zu haben gibt. Regionalstellenleiter Lukas Kalcher bringt diese bei Bedarf den Unternehmen auch vorbei.

- Beim Startschuss der WKO-Kampagne waren viele Anrainer der B70 dabei.
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Die UVP-Schrift ist laut Erwin Dirnberger 277 Seiten stark. Die Gemeinde steht mehrheitlich hinter der neuen Trasse, befürchtet aber, dass das Verfahren durch Einsprüche bis zum Obersten Gerichtshof sehr in die Länge gezogen wird. Mit dem Bescheid ist in den heurigen Wintermonaten zu rechnen.
Grüne mit Landtags-Initiative
Die Trassengegner sowie die Grünen drängen hingegen auf eine Bestandsadaptierung ohne weiteren Aufschub. Für LAbg. Lambert Schönleitner ist das die einzige Möglichkeit, Enteignungen der Bauern im Kainachtal sind für die Grünen undenkbar, stehen aber letztendlich natürlich im Raum.
In einer parlamentarischen Initiative im Land fordern die Grünen ein umfassendes und sofortiges Sicherheitspaket für den Fuß- und Radverkehr entlang der B70 und setzen sich für die aktive Einbindung der Anrainerinnen und Anrainer ein. "Es hat keinen Sinn auf eine rechtlich und finanziell unwahrscheinliche Realisierung der kainachnahen Trasse zu warten. Die derzeitige Situation ist für die Bevölkerung unzumutbar und nicht länger tragbar. Wenn dort ein Kind die Straße mit dem Fahrrad queren will, muss es teilweise zehn Minuten auf eine Lücke im Durchzugsverkehr warten. Das ist völlig inakzeptabel", so Schönleitner, der der Landesregierung grob fahrlässiges Handeln vorwirft.
Politischer Selbstmord
Und er legt noch nach: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ÖVP-Landeshauptmann die örtliche Landwirtschaft brachial enteignet und ihr den Boden raubt. Das kommt ja einem politischen Selbstmord der Steirischen Volkspartei gleich." Die Grünen fordern eigene, sichere Wege und Unterführungen für den Fuß- und Radverkehr, Lärmschutzmaßnahmen, landwirtschaftliche Begleitwege, Tonnagebeschränkungen und Lenkungsmaßnahmen für den Schwerverkehr.
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