Es ist Paarungszeit
ARBÖ warnt vor erhöhter Wildunfall-Gefahr

- Ein beschädigtes Fahrzeug nach einer Kollision mit einem Reh
- Foto: ARBÖ NÖ
- hochgeladen von Daniel Schmidt
In den nächsten Wochen müssen Autolenker besonders in Waldgebieten vorsichtig fahren, denn die Gefahr von Verkehrsunfällen mit Wild ist hoch.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. „Noch bis Ende August dauert die Paarungszeit der Rehe“, sagt Dir. Wolfgang Stangl, Landesgeschäftsführer des ARBÖ Niederösterreich. „Die Tiere sind in dieser Phase sehr aktiv und leider auch unvorsichtig, was für Autofahrer eine erhöhte Unfallgefahr mit sich bringt.“
In Niederösterreich werden im Straßenverkehr laut Jagdverband an die 30.000 Wildtiere bei Unfällen getötet. Betroffen sind besonders Rehe mit gut 15.000 Tieren, Niederwild mit 12.000 Stück und rund 400 Wildschweine.
„Kollisionen zwischen einem Kraftfahrzeug und einem Tier gehen für die Menschen im Pkw zumeist glimpflich aus und enden meist mit einem Blechschaden am Auto. Dennoch kommt es immer wieder zu sehr schweren Unfällen, bei denen auch Personen zu Schaden kommen. Denn bei einem Zusammenstoß von einem Kfz mit einem rund 20 Kilo schweren Reh mit 100 km/h wirken Kräfte von rund einer halben Tonne“,
erklärt Stangl.
Der Experte rät Autolenkern, in den kommenden Wochen - bis zum Ende der Paarungszeit der Rehe - auf Straßenabschnitten mit dem Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ und besonders in Waldgebieten die Geschwindigkeit zu drosseln und mit erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren.
„Passiert ein Unfall mit einem Wildtier, muss die Unfallstelle unbedingt abgesichert und die Polizei verständigt werden. Die Nichtmeldung eines Schadens ist strafbar, denn bei einem Wildunfall besteht laut Straßenverkehrsordnung unverzügliche Verständigungspflicht der Behörden“, erklärt Stangl.
Richtiges Verhalten bei Wildwechsel
- Die Lenker müssen ihr Verhalten anpassen und besonders in den Morgen- und Abendstunden im Bereich von Wildwechsel-Warnschildern aufmerksam und vorausschauend fahren sowie das Tempo reduzieren.
- Besondere Vorsicht geboten ist auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Vor allem bei Übergängen zwischen Feld und Wald, in Waldbereichen oder bei Obstgärten ist mit Wildwechsel zu rechnen.
- Überquert Rehwild bei Dämmerung oder Nacht die Straße, mehrmals kurz die Hupe betätigen. Fernlicht irritiert das Wild, es kann einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleiben.
Wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar ist
- Nicht dem Wild ausweichen, wenn das Risiko besteht, gegen einen Baum zu prallen, im Straßengraben zu landen oder den Gegenverkehr zu gefährden.
- Wenn man merkt, dass ein Zusammenstoß mit dem Rotwild nicht mehr vermeidbar ist, sollte man das Lenkrad gut festhalten, damit das Fahrzeug beim Zusammenprall nicht von der Spur abweicht.
Was tun nach einem Wildunfall?
- Ist ein Wildunfall passiert, muss die Unfallstelle abgesichert und die Polizei (oder der zuständige Jäger) verständigt werden.
- Das tote Tier darf auf keinen Fall mitgenommen werden.
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