Bezirk Waidhofen: Ablenkung ist der Hauptgrund für schwere Unfälle

Die Bittnerkreuzung ist nach wie vor der Unfall-Hotspot im Bezirk. Jüngstes Beispiel im Bild: Vier Verletzte, weil eine Lenkerin den Gegenverkehr übersah. | Foto: www.ffwaidhofen.at
  • Die Bittnerkreuzung ist nach wie vor der Unfall-Hotspot im Bezirk. Jüngstes Beispiel im Bild: Vier Verletzte, weil eine Lenkerin den Gegenverkehr übersah.
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BEZIRK WAIDHOFEN. In den vergangenen fünf Jahren kamen in Niederösterreich 569 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die Zahl der Verkehrstoten ist mit zehn in fünf Jahren im Bezirk Waidhofen sehr gering ist. 2015 kam es im Bezirk sogar zu keinen Verkehrstoten. Dennoch ist jeder Todesfall auf der Straße einer zu viel. Wir haben uns angesehen, wo noch Gefahrenstellen lauern, wo Straßen entschärft wurden und welche Maßnahmen die Einsatzorganisationen treffen.

Die gute Nachricht vorneweg: Die B36 zwischen Waidhofen und Thaya war bis 2016 die gefährlichste Strecke im Bezirk. Allein 2015 gab es auf dieser Strecke sieben Verletzte. Die aktuelle Bilanz aus dem Jahr 2017 zeigt: die Lage hat sich stark gebessert und es kam zu keinerlei Unfällen mehr. Der Grund: der Belag der Fahrbahn war zu rutschig. Die ohnehin breite Fahrbahn verleitete noch dazu zum Schnellfahren - viele Fahrer verloren  
Mit einer neuen Dünnschichtdecke wurde der Belag griffiger. 

Auch auf der B36 zwischen Waidhofen und Vitis hat sich die Lage gebessert, wobei viele Unfall-Hotspots noch bestehen. Auf der Ampelkreuzung gab es heuer erneut einen Verletzten. Die Kreuzung der B36 in Richtung Jasnitz - die so genannte Bittnerkreuzung - ist nach wie vor eine Gefahrenstelle. Im Vorjahr verlor ein 15-Jähriger Mopedlenker sein Leben an der Kreuzung. Darüber hinaus kam es noch zu zwei weiteren Unfällen beim Aus- und Einbiegen mit Verletzten. Hier wurde schon einiges probiert um die Situation zu entschärfen, sogar eine eigene Unterführung für Fußgänger wurde errichtet.

Andreas Blauensteiner, Betriebsleiter der Straßenmeisterei Waidhofen bestätigt, dass laufend Maßnahmen gesetzt werden, um die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Aufgrund zahlreicher Elternbeschwerden wurde zum Beispiel in Thaya die Bushaltestelle erneuert und sicherer gemacht. "Es sind auch viele neue Schutzwege errichtet worden und durch Beleuchtungen gesichert worden." 

"Die Hauptunfallursachen von tödlichen Verkehrsunfällen sind zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit. Durch verstärkte Tempokontrollen, die Reduzierung der hohen Toleranzgrenzen beim Überschreiten von Tempolimits auf Schweizer Niveau sowie die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem kann die Verkehrssicherheit erhöht werden, so VCÖ-Experte Markus Gansterer.

"Das letzte Jahr war ein Ausreißer bei den tödlichen Unfällen im Bezirk: In der Regel haben wir einen oder gar keinen. Voriges Jahr waren es fünf", berichtet Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Franz Dangl. "Dabei gab es keinen konkreten Schwerpunkt, die Unfälle waren immer unterschiedlicher Ursache." Erfreulicher verlief das Jahr 2018 bislang: noch gab es heuer keinen tödlichen Verkehrsunfall. "Ich hoffe wir können wieder auf die Werte vor 2017 oder auf Null zurückkommen", so Dangl.

Handy am Steuer ist nach wie vor Unfallursache Nummer eins: "Deshalb ist die Ablenkung  wie Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung, sowie jegliche andere verbotene Handhabung des Mobiltelefons wie SMS, Whats-App ganzjährig in Niederösterreich und natürlich auch im Bezirk Waidhofen ein Schwerpunkt in der Verkehrsüberwachung."

Alkoholisiertes Fahren oder Fahren unter Drogeneinfluss wurde tendenziell leicht weniger, vor allem die Jugend sei sehr diszipliniert, denn da gäbe es kaum Alkoholdelikte, so Dangl. Was den Verkehrsreferenten am meisten nervt, ist das Handy am Steuer: "Privat sehe ich sehr oft Menschen während dem Autofahren telefonieren. Momentan nutzen auch vermehrt Traktorfahrer und vor allem auch Mähdrescher Fahrer das Telefon während des Fahrens auf öffentlichen Straßen."

Zur Sache: Tödliche Verkehrsunfälle in Niederösterreich

Bezirk Baden: 53 Verkehrstote
Bezirk Gänserndorf: 43 Verkehrstote
Bezirk Neunkirchen: 42 Verkehrstote
Bezirk Amstetten: 40 Verkehrstote
Bezirk Melk: 36 Verkehrstote
Bezirk Mistelbach: 31 Verkehrstote
Bezirk Wr. Neustadt Land: 31 Verkehrstote
Bezirk Hollabrunn: 28 Verkehrstote
Bezirk Scheibbs: 28 Verkehrstote
Bezirk St. Pölten Land: 23 Verkehrstote
Bezirk Bruck an der Leitha: 22 Verkehrstote
Bezirk Zwettl: 21 Verkehrstote
Bezirk Tulln: 19 Verkehrstote
Bezirk Mödling: 18 Verkehrstote
Bezirk Korneuburg: 15 Verkehrstote
St. Pölten: 13 Verkehrstote
Bezirk Lilienfeld: 13 Verkehrstote
Wr. Neustadt: 12 Verkehrstote
Bezirk Horn: 12 Verkehrstote
Bezirk Waidhofen/Thaya: 10 Verkehrstote
Bezirk Krems Land: 9 Verkehrstote
Krems: 8 Verkehrstote
Bezirk Gmünd: 8 Verkehrstote
Waidhofen/Ybbs: 1 Verkehrstoter
Niederösterreich gesamt: 569 Verkehrstote

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