Flussserie Teil 2
Die Thaya hat bewegte Zeiten hinter sich
Wäschewaschen un Abkühlung an heißen Tagen, Energiespender für Industrie und kleine Hammerwerke oder einfach nur Rinnsal, in das Abwässer geleitet wurden: Die Thaya musste immer schon für viel herhalten.
BEZIRK WAIDHOFEN. Die Thayabrücke Waidhofen/ Niederthal war zur Zeit 1900 noch aus Holz. Die Furth neben der Brücke wurde befahren, um die ausgetrockneten hölzernen Räder zu festigen. Immer wieder wurden die Häuser im Niederthal durch schwere Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Die niedere Holzbrücke war oft in Gefahr, weggerissen zu werden.
Es brauchte langwierige Verhandlungen mit den landesfürstlichen Behörden, bis nach 1911 die alte, hölzerne Thayabrücke durch eine eiserne ersetzt wurde, die den Unwettern besser standhalten konnte.
Die Sache mit den Abwässern
Der Wasserwirtschaftskataster klärte schon 1977 auf: Die Gewässer des mittleren und südlichen Waldviertels zeigen überwiegend gute Wasserqualität. Im nördlichen Waldviertel verursachen allerdings kommunale Abwässer, weiters Abwässer von Textilfabriken und landwirtschaftlichen Betrieben sowie solche einer Agrarindustrie abschnittsweise Stare Beeinträchtigung der Gewässergüte.
Im Thaya-Abschnitt Waidhofen soll sich die Gewässergüte damals verbessert haben, obwohl städtisches Abwasser an mehrere Stellen in die Thaya geleitet wurde, Textilindustrie, Molkerei und Schachthäuser die Thaya belasteten.
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft gab 1977 einen Wasserwirtschaftskataster heraus.
Thaya: Güteklasse II bis III
Güteklasse II: Das Wasser ist mäßig verunreinigt, so dass der Sauerstoffgehalt dadurch nicht wesentlich belastet wird. Größerer Nährstoffreichem bewirkt eine arten- und mengenmäßig stärkere Entwicklung von Algen, höheren Wasserpflanzen und Tieren. Neben Insektenlarven finden sich auch Kleinkrebse, Muscheln und Schnecken. Die Gewsser dieser Güteklasse bieten für die meisten Fischarten günstige Lebensbedingungen. Durch Selbstreinigungvorgänge gebildete Nitrate und Phosphate können zur Ausbildung von Wasserblüten führen.
Güteklasse III: Die zunehmende Belastung durch abbaubare organische Stoffe führt zu unausgeglichenen Sauerstoffverhältnissen. Bei allmählich abnehmender Artenzahl zeigen resistente Formen Massenentwicklung. Die wenigen hier noch gedeihenden Fischarten sin durch zeitweiligen Sauerstoffmangel in ihrem Bestand gefährdet. Im Sediment treten bereits anaerobe Abbauprozesse (Fäulnisvorgänge) auf.
Die Gewässergütekarte 1999 verlieh der Thaya Güteklasse 2 bis 3, was so viel bedeutet wie „kritisch belastet“. 2006 fiel das Ergebnis ganz ähnlich aus.
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