Monatelange Wartezeiten: Medizin wird im Bezirk knapp

Apothekerin Brigitte Kranyak wartet wie ihre Berufskollegen seit Dezember auf Impfstoff-Nachschub.
  • Apothekerin Brigitte Kranyak wartet wie ihre Berufskollegen seit Dezember auf Impfstoff-Nachschub.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

BEZIRK. In Niederösterreich herrscht Medikamenten-Mangel. So ist etwa der Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio frühestens im Herbst wieder verfügbar. Auch bei anderen Arzneien müssen unsere Apotheker ihre Kunden immer öfter auf unbestimmte Zeit vertrösten.

"Kein Grund zur Panik"

Experten vermuten: Die Pharma-Industrie beliefert Österreich schlecht, weil die Sozialversicherung weniger zahlt als in anderen Ländern. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Waidhofen bei Ärzten und Apothekern umgehört, ob eine Lösung in Sicht ist.
"Es besteht kein Grund zur Panik", beruhigt Amtsarzt Lukas Wittmann. Der Vierfach-Impfstoff sei zwar derzeit schwer zu bekommen, und es müssen sogar Chargen aus dem Ausland bestellt werden, aber man könne - vor allem was Schulimpfungen betrifft - den Zeitraum überbrücken. Der Grund: Viele Impfungen sind mehrere Jahre wirksam. "Es wird aber dann zum Problem, wenn es zwei oder drei Jahre in Folge zu Engpässen kommt", erklärt der Arzt.
Die Ursachen für die Knappheit vermutet Wittmann in der steigenden Spezialisierung der Pharmaunternehmen: Viele würden sich aus Kostengründen auf einige wenige Produkte spezialisieren. Wenn dann eine Charge die Qualitätskontrollen nicht besteht, sind Mangelsituationen wahrscheinlich. "Das sind die Folgen der Globalisierung", so der Amtsarzt im Gespräch mit den Bezirksblättern.
In der Apotheke zum Schwarzen Adler in Waidhofen behilft sich Chefin Brigitte Kranyak schon seit Ende Dezember: "Wir müssen uns den Vierfachimpfstoff selbst zusammenstellen." So kann es vorkommen, dass Kunden einen Dreifachimpfstoff erhalten und den vierten gegen Polio extra. Für die Pharmazeutin ist diese Situation natürlich unangenehm, vor allem, weil es kaum Informationen der Industrie gibt: "Wir erfahren oft nur auf Nachfrage, dass ein Impfstoff nicht mehr lieferbar ist."

Seit Jahren Engpässe

Schon seit Jahren käme es immer wieder zu Mangelsituationen, berichtet die Apothekerin. "Die Liefersituation ist derzeit alles andere als optimal." Das betrifft aber nicht nur Impfstoffe. "Ich habe diese Woche Magenschutz bestellt. Der voraussichtliche Liefertermin ist im September", berichtet Kranyak. Die Gründe kann die Pharmazeutin nur mutmaßen: "Wahrscheinlich ist Österreich nicht lukrativ genug".

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