Polizei hat LKW-Verkehr im Visier

BEZIRK. Überladen, übermüdete Fahrer oder in technisch erbärmlichen Zustand: Der Schwerverkehr bleibt ein Sorgenkind der Polizei. Die Bezirksblätter haben gemeinsam mit dem Bezirkspolizeikommando Waidhofen die aktuelle Verkehrsstatistik unter die Lupe genommen - mit erstaunlichen Ergebnissen.

Eines vorweg: Die Waidhofner Autofahrer sind braver als noch vor einigen Jahren, bestätigt Bezirksinspektor Robert Liball vom Bezirkspolizeikommando. Den jugendlichen Discobesuchern - hier ist Vitis der Schwerpunkt - stellt der Polizist ein sehr gutes Zeugnis aus. "Die Jugend ist heute sehr diszipliniert." Das System: Einer fährt, der Rest darf trinken. Am nächsten Wochenende wird gewechselt. "Natürlich gibt es Ausreißer, aber die Fahrer haben bei der Kontrolle normalerweise 0,0 Promille", berichtet Liball aus Erfahrung. Ebenfalls erfreulich für die Einsatzkräfte: Die Zahl der Verletzten bei Unfällen ging von 152 im Jahr 2012 auf 131 im Jahr 2013 zurück. Auch die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr sank von drei auf zwei Personen im selben Zeitraum.

Ein besonders scharfes Auge haben die Polizisten auf den Schwerverkehr im Bezirk. Etwa einmal im Monat ist auch der Prüfzug des Landes auf den Straßen des Bezirks unterwegs und zieht LKW mit technischen Mängeln aus dem Verkehr. Und das sind einige: 196 Anzeigen gab es wegen technischer Gebrechen. 2012 waren es "nur" 72. In 209 Fällen wurde den Lenkern die Weiterfahrt mit ihrem LKW untersagt - fast doppelt so oft wie noch im Jahr davor. Hier sind es meist Laster aus dem Osten, die technisch grobe Mängel aufweisen. "Die LKW der heimischen Frächter sind vom technischen Stand her meist aktuell", weiß Liball. Brennpunkte im Schwerverkehr sind vor allem der Grenzübergang Fratres und wieder Vitis als größter Verkehrsknotenpunkt im Bezirk. Zwar zeigt das 2011 eingeführte LKW-Fahrverbot Wirkung - die Zahl der Mautflüchtlinge ist deutlich weniger - dennoch ist die Strecke nicht frei von Lastwägen. Der Ziel- und Quellverkehr darf weiterhin passieren. "Manche Firmen sind da auch findig", erklärt Liball. Denn: Oft wird einfach eine lokale Lieferadresse angegeben, damit die LKW passieren dürfen.
32 Lenker aus dem Bezirk durften sich von alledem eine Auszeit nehmen: Ihnen wurde der Führerschein - zumindest vorläufig - abgenommen. 2012 waren es mit 44 auch noch deutlich mehr.

Zur Sache:
Zahl in Klammer aus dem Jahr 2012
Verkehrsunfall, Sachschaden: 910 (879)
Verkehrsunfall mit Personenschaden: 102 (137)
Verletzte Personen bei Verkehrsunfällen: 131 (152)
Todesopfer bei Verkehrsunfällen: 2 (3)
Anzeigen wegen Alkohol (0,5 Promille): 21 (15)
Anzeigen wegen Alkohol (0,8 Promille): 47 (55)
Anzeigen wg. überhöhter Geschwindigkeit, Radar: 782 (698)

Schwerverkehr:
Anzeigen wegen technischer Mängel: 196 (72)
Untersagung der Weiterfahrt: 209 (114)
Anzeigen Schwerverkehr, Überladung: 213 (202)