Quecksilberaustritt: Autohaus evakuiert
Aus einem Prüfgerät ist Quecksilber ausgetreten - Schadtstofftrupps können Schlimmeres verhindern
GROSS SIEGHARTS. Einen gar nicht alltäglichen Einsatz gab es für die Feuerwehren Groß Siegharts, Wienings und Raabs zu bewältigen: Sie mussten gefährliches Quecksilber unschädlich machen.
Vergangenen Mittwoch bemerkte ein Arbeiter in einem Autohaus in Groß Siegharts, dass aus einem Prüfgerät mehrere Deziliter Quecksilber ausgetreten waren. Sofort wurden die Feuerwehren alarmiert und das Unternehmen noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte evakuiert. Die eingetroffenen Feuerwehrleute erkundeten sofort mit schwerem Atemschutz das Gebäude. In der Zwischenzeit wurden acht Mitarbeiter, die möglicherweise in Kontakt mit dem Quecksilber gekommen waren, aus Empfehlung des Feuerwehrarztes ins Krankenhaus gebracht. Mittlerweile war auch schon die Schadstoffgruppe des Abschnittfeuerwehrkommandos Raabs eingetroffen.
Nach Rücksprache mit dem Landesfeuerwehrkommando und einem Chemiker des Landesdienstes sowie der Bezirkshauptmannschaft wurde das Quecksilber mit Aktivkohle bestreut, um es danach mit dem Staubsauger aufzusaugen. Drei Mitglieder der Feuerwehr in Schutzanzügen übernahmen diese gefährliche Aufgabe. Das aufgesaugte Quecksilber-Kohle-Gemisch wurde in luftdichte Fässer eingeschlossen und einer Entsorgerfirma übergeben. Anschließend wurde der Raum noch mit einem Überdruckbelüfter durchlüftet und konnte dann wieder für den Betrieb freigegeben werden.
Auch die acht Mitarbeiter konnten nach kurzer Zeit das Krankenhaus wieder verlassen, wie Feuerwehrkommandant Christian Reegen im Gespräch mit den Bezirksblättern bestätigt. "Es handelte sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme" berichtet der Feuerwehrchef. "Man konnte schließlich nicht sage wie lange das Quecksilber schon ausgetreten war und wie stark sich schon Dämpfe gebildet hatten", so Reegen. Quecksilber kann - vor allem wenn es eingeatmet wird - zu schweren Leber- und Nierenschäden führen.
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