Waidhofner Eltern wollen die Mehrstufenklasse

Wunsch: Kinder sollen von der ersten bis zur vierten Klasse gemeinsam unterrichtet werden und voneinander profitieren.

WAIDHOFEN. Einmal im Monat trifft sich eine Gruppe junger Eltern aktuell in Waidhofen um ihre Herzensanliegen zu diskutieren: die Mehrstufenklasse für ihre Kinder. Ihr Ziel: Sie wollen die neue Unterrichtsform auch nach Waidhofen bringen.

In Mehrstufenklassen werden Schüler von der ersten bis zur vierten Schulstufe gemeinsam unterrichtet. "Mit der klassischen Landschule hat das aber nichts zu tun, wo einfach aufgrund der geringen Schülerzahl alle vier Klassen in einem Raum untergebracht sind", erklärt Mit-Initiatorin Manuela Schönbauer die Idee. Vielmehr sollen Kinder verstärkt voneinander lernen, die älteren Schüler die jüngeren anleiten. Das soll die soziale Entwicklung fördern und die Kinder dabei lernen, wie man rücksichtsvoll und flexibel ist.

"In der Mehrstufenklasse werden leistungsfähige Kinder nicht unterfordert. Sie können mit älteren Kindern mitarbeiten. Leistungsschwächere Kinder finden oft jüngere Partner und Partnerinnen, mit denen sie gemeinsam Dinge erarbeiten können", so Schönbauer. Der Lehrer übernimmt dabei die Rolle des Unterrichtsbegleiters und gibt die Ziele vor. Und: "Wenn man sieht, wie sich kleine Kinder umeinander kümmern, dann geht einem das Herz auf".

20 Jahre lang war die Mehrstufenklasse in Österreich bereits Schulversuch und wird auch in Wien und Niederösterreich angewendet - nur im Waldviertel sind derartige Klassen noch selten. Deshalb wollen die Eltern im Raum Waidhofen eine Klasse für Volksschulkinder von der ersten bis zur vierten Schulstufe. 

Infoveranstaltung am 11. Mai

Für Interessierte hat die Elterngruppe eine Infoveranstaltung organisiert. Am 11. Mai gibt es im Saal der Raiffeisenbank in Waidhofen ab 19 Uhr eine Vorstellung der neuen Schulform. Als Experte hält Josef Hörndler von der niederösterreichischen Bildungsdirektion einen Vortrag zum Thema "Die Welt wird in 20 Jahren eine andere sein! Wie Kinder von der Schule und Eltern für eine ungewisse Zukunft gestärkt werden können".

Anschließend wird ein Video über reformpädagogische Mehrstufenklassen gezeigt, bevor die Eltern zur Diskussionsrunde einladen.