Dialog fördern
Zweite Windgespräche fanden in Waidhofen statt
Unternehmer Thomas Göttinger lud am Montag, 18. Dezember zur zweiten Gesprächsrunde zum Thema Windkraft im Waldviertel. Zahlreiche Menschen nutzten die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren.
WAIDHOFEN/THAYA. Eine Vielzahl an Fragen und Antworten konnten bei der zweiten Ausgabe der Windgespräche behandelt werden. Das von Reinhard Blumberger zur Verfügung gestellte Anno Lignum zeigte sich sehr gut gefüllt, als Moderatorin Simone Brodesser die Gäste am Podium begrüßte.
Neben Initiator Thomas Göttinger standen W.E.B-Projektleiter Arnold Kainz und Klima- und Energiemodellregionsmanager Alexander Simader mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Waidhofens Umweltgemeinderätin Laura Ozlberger und Unternehmer Volker Fuchs bereicherten mit ihren Beiträgen den Meinungsaustausch.
Konsens gesucht
Die von Thomas Göttinger ins Leben gerufenen Windgespräche übernehmen zunehmend die Rolle einer Informations- und Diskussionsplattform für einen wertschätzenden Meinungsaustausch zum Thema Windkraft. Dabei zeigte sich, dass die Bevölkerung wenig Interesse daran hat, sich weiter in Pro- und Contra-Gruppen spalten zu lassen.
W.E.B-Projektleiter Kainz stand dazu gleich zu Beginn für viele Fragen zur Verfügung und brachte eine Karte und realitätsnahe Fotomontagen mit, auf der die geplanten Standorte am Predigtstuhl sichtbar wurden. Unternehmer Volker Fuchs brachte seine persönliche Sichtweise ein: „Es wird meiner Meinung nach nicht nur eine einzige Lösung dafür geben, die fossilen Energieträger abzulösen. Wir werden die Kombination aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft brauchen und diese mit vielen neuen Technologien bündeln, um in Zukunft ausreichend Energie zur Verfügung zu haben. Und das möglichst so, dass wir den Planeten nicht schädigen.“
Stärkung der Region
Interessant war in diesem Kontext der Standpunkt von Umweltgemeinderätin Laura Ozlberger, die vor allem auch einen Einblick in die Sichtweisen der jüngeren Menschen vermitteln konnte. Ihrer Einschätzung nach gibt es einen breiten Konsens, das Windkraft selbstverständlich zum Bild einer zukunftsfähigen Region gehört. Sie verwies auf die Stärkung der Infrastruktur, die durch die gesteigerte Wertschöpfung in der Region möglich wird und für viele junge Menschen bei der Wahl ihres Lebensmittelpunktes entscheidend ist. „Ich kenne niemand, der die Rückkehr ins Waldviertel ablehnen würde, weil hier vielleicht sechs Windräder stehen,“ berichtete die Jus-Studentin, die sich bereits auf ihre Rückkehr in die Region nach Abschluss ihres Studiums freut.
Bürgermeister Josef Ramharter stellte in seiner Funktion als Obmann der im Vorjahr gegründeten Energiegemeinschaft Zukunftsraum Thayaland diese Genossenschaft und die zu erwartenden Vorteile für die Energieversorgung der gesamten Region vor. Er bekräftigte, dass die Windkraftnutzung im Bezirk den Impuls für eine Erneuerung des Umspannwerkes in Waidhofen liefern würde. Dieser Ausbau ist notwendig, da sonst in Zukunft auch keine Erweiterung der Photovoltaik möglich ist.
Nächster Termin in Karlstein
Der Erfolg der zweiten Windgespräche bestärkt das Team um Thomas Göttinger darin, das Format Anfang des neuen Jahres fortzuführen. Bereits am Montag, 8. Jänner wird um 19 Uhr die nächste Ausgabe im Turnsaal der alten Volksschule Karlstein stattfinden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.