Bezirksarbeitskonferenz
Johanna Mikl-Leitner: "Waidhofen ist einzigartig" (mit Videos)
Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach bei der ersten "Bezirksarbeitskonferenz" der ÖVP in Waidhofen an der Thaya über die wichtigsten Themen und Anliegen im Bezirk.
WAIDHOFEN/THAYA. "Niederösterreich ist nicht nur das größte, sondern auch das vielfältigste Bundesland. Eine Vielfalt, die sich in unseren Regionen, Bezirken und Gemeinden widerspiegelt und durch die Landsleute vor Ort geprägt wird", erläutert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Aus diesem Grund lud die ÖVP Niederösterreich zur Arbeitskonferenz mit Vertretern der Gemeinden, um über die zentralen Anliegen im Bezirk Waidhofen zu sprechen.
Sind auf einem "guten Weg"
"Arbeit zu haben, Arbeit zu behalten und Arbeit zu finden ist das größte Anliegen der Menschen im Bezirk. Die Zahlen zeigen, dass wir gut unterwegs sind", meint Mikl-Leitner. Seit 2015 ist die Zahl der Beschäftigten permanent gestiegen und die Arbeitslosenrate gesunken. Trotz dieser guten Bilanz sind jedoch qualifizierte Fachkräfte weiter Mangelware. Daher müsse weiter in die Aus- und Weiterbildung investiert werden, zum Beispiel durch die Lehrlingsoffensive, welche aufgrund des goßen Erfolgs 2020 fortgesetzt wird.
Auch beim Thema Mobilität sei man im Bezirk Waidhofen "auf einem guten Weg". Das Bahnangebot ist seit 2015 um 14 Prozent gestiegen und auch die Fahrgastzahl hat sich um 12 Prozent erhöht. "Investitionen sind aber natürlich auch laufend für den Erhalt und Ausbau der Straßen- und Brückenverbindungen notwendig", so Mikl-Leitner. Auch der Tourismus hat mit einem Nächtigungs-Plus von 35 Prozent zwischen 2015 und 2018 stark angezogen. Einer der vielen Gründe hierfür sei unter anderem der neue Thayarunde-Radweg. Eine schwierige Aufgabe sei es nun, auch Privatpersonen dazu zu bewegen, Nächtigungen anzubieten.
Wohnen soll leistbar sein
Ein weiteres wichtiges Thema betrifft das Wohnen. Wohnen soll im Bezirk leistbar und lebenswert sein. Vor allem Jungfamilien sollen mit der Wohnbauförderung, welche verdoppelt wurde, unterstützt werden. Neu ist ein sogenannter "Bonus für den ländlichen Raum": Je weiter weg vom Wiener Umland gebaut wird, umso mehr Förderung gibt es.
Vor allem beim gemeinnützigen Wohnbau sollen niederösterreichische Landsleute den Vorzug erhalten.
Mangel an praktischen Ärzten
In Waidhofen gibt es derzeit 13 niedergelassene Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag, es wird aber immer schwieriger, Hausarztstellen nachzubesetzen. "Als Land stehen wir den betroffenen Gemeinden, den Krankenkassen und der Ärztekammer zur Seite. Etwa mit der Landarztgarantie, wo wir Ärzte aus Kliniken zur Verfügung stellen, sofern eine Stelle ein Jahr unbesetzt bleibt", führt Mikl-Leitner aus. Die ÖVP fordert eine Verdopplung der Medizinstudienplätze, Landarztstipendien mit Länderkontingenten und die Schaffung eines Facharztes für Allgemeinmedizin.
Das Landesklinikum Waidhofen ist eine zentrale Einrichtung für Gesundheit im Bezirk und zeichnet sich durch die hohe Patientenzufriedenheit aus.
Höhere Geburtenrate nötig
Die Landeshauptfrau dankte dafür, dass es im Bezirk ein klares Bekenntnis zur Familienpolitik gibt. Um die Anzahl der Bevölkerung halten zu können, sei die derzeitige Geburtenrate (1,5 bis 1,6) aber nicht genug: "Wenn jeder Waldviertler mindestens zwei Kinder hätte, dann wären wir schon sehr zufrieden", plädiert sie. Damit verbunden bedarf es natürlich auch der Förderung von Tagesbetreuuungseinrichtungen, Kindergärten und schulischer Nachmittagsbetreuung.
"Als Land haben wir zwischen 2015 und 2018 860.000 Euro an Förderungen aus dem Schul- und Kindergartenfonds und 600.000 Euro an Förderungen für die Kinderbetreuung in den Gemeinden im Bezirk bereitgestellt."
Waidhofen ist Vorbild im Bereich Klimaschutz
Umwelt- und Klimaschutz steht seit Jahrzehnten ganz oben auf der Agenda des Bezirks."Waidhofen ist einzigartig, weil es der einzige Bezirk ist, in dem alle Gemeinden Klimabündnisgemeinden sind", betont Mikl-Leitner. Im Bezirk wird der Strombedarf von über 8.000 Haushalten durch erneuerbare Energie abgedeckt - auch das ist einzigartig. Zudem werden pro Jahr fünf Millionen Euro an Wertschöpfung durch erneuerbare Energien geschaffen. "Waidhofen ist somit Vorreiter im Klimaschutz und Vorbild für viele andere Regionen", so Mikl-Leitner.
Abschließend dankte sie für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden.
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