Kommission: Es war doch kein Mobbing
Versetzung von Rathausmitarbeiterin war rechtens, entscheidet die Gleichbehandlungskommission. Gewerkschaft will nicht aufgeben.
WAIDHOFEN. Ein weiteres Kapitel rund um die Mobbing-Vorwürfe in der Gemeinde Waidhofen fand jetzt ein Ende: Die Gleichbehandlungskommission kam zu dem Schluss, dass Lisa-Maria Neubauer nicht gemobbt worden sei.
Die Hintergrundgeschichte: Die junge Rathausmitarbeiterin hatte als einzige einen Leserbrief nicht unterschrieben, in dem die Rathausbediensteten sich über die mangelnde Arbeitsleistung von Monika Steiner beklagten. Daraufhin wurden Gerüchte laut, Neubauer sei gegen ihren Willen in das Bauamt zwangsversetzt worden. Darüber hinaus soll Neubauer bei der Vergabe von Besprechungsterminen mit dem Stadtamstdirektor benachteiligt worden sein. Als Diskriminierungsgrund führte sie an, dass diese, von ihr abgelehnte, Dienstzuteilung eine Reaktion auf ihr Eintreten für Monika Steiner gewesen sei. Die Gewerkschaft sprach von Mobbing, die Gemeinde meinte alles sei in Ordnung.
Die Position der Gemeinde wurde jetzt von der Gleichbehandlungskommission bestätigt. "Die Kommission erkennt keine Diskriminierung wegen Verletzung des Benachteiligungsverbotes", heißt es in dem Gutachten.
Im Zuge eines Schlichtungsversuches der NÖ Gleichbehandlungsbeauftragten bezog die Stadtgemeinde Stellung und erklärte sich zu einem Schlichtungsgespräch mit Lisa-Maria Neubauer bereit. Neubauer brach jedoch diesen Versuch der Schlichtung ab, da sie eine Terminverschiebung des Gesprächs als Zeitverzögerungstaktik empfand.
"Hinsichtlich der anderen Mobbingvorwürfe ergab die Prüfung ebenfalls keine Anhaltspunkte für eine speziell für Frau Neubauer benachteiligende Behandlung", teilte die Gemeinde in einer Aussendung mit.
Gewerkschaft gibt nicht auf
Währenddessen holt die Gewerkschaft erneut zum Frontalangriff aus: Unter dem Motto "Schwarzer Sumpf fordert weitere Opfer" veranstalten die Gewerkschafter am Montag um 18 Uhr im Arbeiterkammersaal eine Info-Runde. Thema dabei wird unter anderem der bevorstehende Rücktritt der Personalvertretung in Waidhofen sein. Die verbliebenen Personalvertreter haben mit 30. September ihren Rücktritt angekündigt.
Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl sieht den Rücktritt der Personalvertretung gelassen: "Ein Neuanfang für beide ist total positiv", wie das Stadtoberhaupt gegenüber den Bezirksblättern erklärt. Auf eine Personalvertretung will Strohmayer-Dangl aber nicht verzichten, wie er betont: "Ich bin für eine Personalvertretung. Diese ist in einem Betrieb mit 120 Leuten absolut notwendig. Bis wann sich in der Stadtgemeinde Waidhofen eine neue Personalvertretung formiert ist noch nicht genau abzuschätzen, vor November wird es aber nicht so weit sein.
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