Neun Tage lang kein Notarzt: Versorgungslücken im Bezirk Waidhofen

Foto: Rotes Kreuz

UPDATE, 6. November, 11.50 Uhr: Die zuständige Landeskliniken-Holding teilte auf Bezirksblätter-Anfrage mit: "Die Dienstpläne im Notarztbereich werden manchmal erst sehr zeitnahe fertiggestellt. Natürlich ist es auch möglich, dass ein Notarzt nicht besetzt werden kann, z.B. durch Krankheit. Die Zusammenarbeit zwischen der NÖ Landeskliniken-Holding, den Rettungsorganisationen und 144 Notruf Niederösterreich funktioniert aber perfekt, sodass in diesen Fällen die Versorgung durch überlappende Einsatzradien der diensthabenden Notärzte, dem Einsatz von Notarzthubschraubern sowie Unterstützung durch nicht-ärztliche Rettungsteams bestmöglich gewährleistet wird." Es werde aber daran gearbeitet, die Dienste zu besetzen, so die Holding.

UPDATE, 11.46 Uhr: Bezirksrettungskommandant Josef Zimmermann: "Die Anfahrtswege für Notärzte aus Gmünd, Horn oder Zwettl sind in der Praxis nicht vertretbar". "Trotz der schwierigen Situation muss sich derzeit aber niemand Sorgen machen. In der Nacht ist das NEF Raabs im Einsatz und tagsüber helfen praktische Ärzte aus", erklärt Zimmermann. Dennoch: Der Notärztemangel müsse so rasch als möglich behoben werden, fordert der Waidhofner.

ERSTMELDUNG:
WAIDHOFEN. In der Debatte um die geplante Verlegung der Geburtshilfe vom Krankenhaus Waidhofen nach Zwettl befürchten besorgte Eltern, dass die Fahrt im Notfall zu lange dauern könnte. Gerne wird von der Gegenseite auf die gut ausgebaute Notarzt-Infrastruktur im Bezirk verwiesen.

Ein den Bezirksblättern zugespielter Dienstplan der Notärzte im November belegt allerdings das Gegenteil: An neun Tagen gibt es im November keinen diensthabenden Notarzt im Bezirk. Vor allem die niedergelassenen Ärzte und Mitarbeiter des Roten Kreuzes schlagen jetzt Alarm und sorgen sich um die Sicherheit ihrer Patienten.

"Was mich am meisten ärgert ist, dass die Bevölkerung nicht informiert wurde. Uns Ärzten wurde beiläufig bei einer Sitzung mitgeteilt, dass im November neun Dienste nicht besetzt sind", ärgert sich ein Mediziner aus dem Bezirk, der namentlich nicht genannt werden möchte, im Gespräch mit den Bezirksblättern,

Laut dem vorliegenden Dienstplan gab es erstmals am 3. November keinen Notarzt im Bezirk. Auch am 5., 9., 12., 16., 18., und 19. sowie am 23. und 24. November hat kein Notfallmediziner Dienst. Damit sind in der Kalenderwoche 47 gleich drei Tage unbesetzt. Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in Raabs ist zwar besetzt, aber reguläre Notarztwagen sind derzeit ohne Mediziner. Auch in Rettungskreisen ist man besorgt, wie Bezirksrettungskommandant Josef Zimmermann in einer ersten Reaktion bestätigt.

Praktiker helfen aus

Doch wie werden die Menschen im Bezirk jetzt versorgt? Grundsätzlich rückt immer die nächste verfügbare Notarztmannschaft aus - sei es aus den Nachbarbezirken Gmünd, Zwettl oder Horn oder eine Hubschrauberbesatzung. Auch zahlreiche praktische Ärzte aus dem Bezirk haben angeboten im Notfall bereit zu stehen.

Stunden aufgebraucht

Der Grund für den erstmals derart großen Notärztemangel im Bezirk liegt im umstrittenen Ärztezeitgesetz. Vereinfacht gesagt haben Ärzte ihr "Stundenkontingent" aufgebraucht und dürfen jetzt keine zusätzliche Arbeitszeit mehr absolvieren, damit sie am Ende eines bestimmten Durchrechnungszeitraumes auf ihre reguläre Arbeitszeit kommen.

Vor allem beim Roten Kreuz befürchtet man, dass sich auch im Dezember weiter Lücken in der Notarzt-Versorgung auftun.

Sobald offizielle Informationen vorliegen halten wir Sie hier natürlich auf dem Laufenden.

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