Rücktritt
Personalvertreter der Stadt Waidhofen kritisieren untragbare Bedingungen

Hinter den Rathausmauern brodelt es: Die Mitarbeiter kritisieren den Führungsstil des Bürgermeisters scharf. | Foto: Archiv
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Interessenvertreter legen Amt zurück, weil sie in politische Auseinandersetzungen verwickelt werden - und kritisieren den Bürgermeister scharf. Dieser spricht von "Unruhestiftern".

WAIDHOFEN/THAYA. Dass es hinter den Rathausmauern brodelt, ist schon lange abzusehen, jetzt ist es offiziell: Die Personalvertretung der Rathausmitarbeiter sieht sich nicht mehr in der Lage ihr Amt auszuüben und legt alle Funktionen nieder. 

"Wir bedauern, dass es dem Bürgermeister als unseren obersten Vorgesetzten mit dem Gemeinderat nicht gelungen ist, die Bediensteten aus politisch motivierten Konflikten herauszuhalten und uns Mitarbeitern respektvolle und wertschätzende Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Immer wieder wurden Kollegen – insbesondere aufgrund der vom Bürgermeister nicht gelösten Kompetenzregelung – in Konflikte verwickelt. Dadurch wurden wir vor Situationen gestellt, die es uns als Personalvertreter unmöglich machten, diese Tätigkeit zufriedenstellend zu erfüllen", heißt es in einem internen Schreiben von Vorsitzendem Michael Strohmeyer an die Bediensteten und die Gemeinderäte.

Streit am Rücken der Mitarbeiter

Was ist der Auslöser? Schon noch vor dem Platzen der ÖVP/FPÖ-Koalition kam es zu internen Streitereien zwischen Bürgermeister Robert Altschach und Vize Gottfried Waldhäusl über die Öffentlichkeitsarbeit, der auf dem Rücken einer Mitarbeiterin zum Teil öffentlich ausgetragen wurde. Das führte zu Personalabgängen und der vorübergehenden Einstellung der Waidhofner Stadtnachrichten.

Jüngstes Beispiel ist der Fall des Kassenverwalters: Dieser hat laut seinen Aussagen den Bürgermeister mehrmals auf verbotene Zahlungen von seinem Repräsentationskonto hingewiesen - der Bürgermeister bestand aber auf deren Durchführung. Als der Prüfungsausschuss später die verbotenen Subventionen kritisierte, putzte man sich am Angestellten ab. 

Laut Bezirkblätter-Recherchen kritisieren Rathausmitarbeiter schon länger unklare Hierarchien. Stadträte würden Mitarbeitern Anweisungen außerhalb deren Zuständigkeit erteilen und der Bürgermeister später auch noch hineinregieren. Das bestätigt nun auch die Personalvertretung indirekt: "Es ist nicht leicht sich für andere einzusetzen, während man dafür selbst entwertet wird. Die damit verbundenen Anfeindungen sind für mich und mein direktes Umfeld für eine weitere Funktionsperiode untragbar", teilte Strohmeyer mit.

"Nachvollziehbare Entscheidung"

Rückendeckung erhalten die Rathausmitarbeiter von ihrem Vorgesetzten Stadtamtsdirektor Rudolf Polt: "Ich bedauere diesen Schritt sehr, da die Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden und dem gesamten Team der Personalvertretung eine sehr gute, wertvolle und konstruktive war. Dafür möchte ich mich besonders bedanken. Gleichzeitig habe ich aber den vollsten Respekt vor dieser nachvollziehbaren Entscheidung."

"Unruhestifter"

Bürgermeister Robert Altschach teilte mit, er werde keinen öffentlichen Kommentar abgeben, nachdem die Information über den Rücktritt der Personalvertretung auch nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. "Offenbar versucht wieder einmal jemand die gute Stimmung, die durch das NÖ Volkskultur Festival Aufhohrchen in Waidhofen an der Thaya herrscht zu zerstören, indem er interne Information der Personalvertretung der Stadtgemeinde an die Medien weiterleitet", so der Bürgermeister, der auch von "Unruhestiftern" spricht, die die Medien informierten.

Wie aus dem Rathaus mitgeteilt wurde, gibt es aktuell keine Personalvertretung der Mitarbeiter, da kein Vorschlag für die Wahl am 13. Juni eingereicht wurde.

Hinter den Rathausmauern brodelt es: Die Mitarbeiter kritisieren den Führungsstil des Bürgermeisters scharf. | Foto: Archiv

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