Öffentlicher Verkehr
VCÖ: Waidhofen und Zwettl sind zu schlecht erreichbar
Analyse des VCÖ ergab: Waidhofen und Zwettl sind zwei von elf regionalen Zentren, die nicht mit der Bahn erreichbar sind.
WAIDHOFEN. In Österreich gibt es 124 regionale Zentren, die für die Region als Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsort eine wichtige Bedeutung haben - darunter fallen etwa die Bezirkhauptstädte Waidhofen und Zwettl. Elf dieser regionalen Zentren in Österreich sind nicht mit der Bahn erreichbar - darunter auch die beiden Waldviertler Städte. „Während de facto jede Almhütte mit dem Auto erreichbar ist, sind nicht einmal alle regionalen Zentren ans Bahnnetz angeschlossen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
"Pendler brauchen gutes und regelmäßiges Angebot"
Immerhin: Die beiden Städte verfügen zumindest über zahlreiche Buslinien. Der VCÖ fordert aber ein dichteres Öffentliches Verkehrsnetz und häufigere Bahn- und Busverbindungen in den Regionen und zwar auch an schulfreien Tagen und außerhalb der klassischen Pendlerzeiten. „Die Arbeitszeiten werden immer flexibler. Die Pendlerinnen und Pendler brauchen auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten ein gutes und regelmäßiges Angebot“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Vorbild ist dabei aus Sicht des VCÖ die Schweiz, wo in und aus allen Orten, in denen mindestens 300 Personen wohnen, arbeiten oder eine Ausbildung absolvieren, es mindestens zwölf Busverbindungen pro Tag geben muss. Für Österreich wurden zwar im Jahr 2014 derartige Standards definiert, aber noch immer nicht flächendeckend umgesetzt.
Klimaziele nur mit Öffis zu erreichen
„Dem politischen Bekenntnis zu den Regionen sind auch verstärkte Investitionen ist die Verbesserung des öffentlich zugänglichen Mobilitätsangebot zu folgen, um der Bevölkerung den Umstieg auf klimaverträgliche Mobilität zu ermöglichen“, so VCÖ-Experte Gansterer. 46 Prozent von Österreichs Bevölkerung leben in so genannten peripheren Bezirken. Österreich kann seine Klimaziele im Verkehr nur erreichen, wenn auch in den Regionen mehr Autofahrten auf Bahn, Bus oder Fahrrad verlagert werden. Derzeit fahren Bewohnerinnen und Bewohner peripherer Bezirke im Schnitt mit 11.580 Kilometer um rund 2.000 Kilometer pro Jahr mehr mit dem Auto als Bewohnerinnen und Bewohner zentraler Bezirke (9.610 km).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.