Windpark soll Touristen anlocken

GROSS SIEGHARTS. In manchen Teilen der Bevölkerung von Groß Siegharts gibt es die Befürchtung, dass nach der Errichtung des umstrittenen Windparks der Predigtstuhl nicht mehr, oder nur mehr eingeschränkt als Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen könnte. Bei der WEB Windenergie will man diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen und geht nun in die Offensive. "Abgesehen davon, dass die Windkraftanlagen die Nutzung der Wanderwege in keiner Weise einschränken werden, ist jetzt der Startschuss für ein attraktives touristisches Begleitprojekt zum geplanten Windpark gefallen. Sollte der Windpark errichtet werden, wird es wieder eine Aussichtswarte am Predigtstuhl geben", teilte das Unternehmen vergangenen Dienstag mit.

Aussichtswarte in Planung

„Als naturverbundener Mensch bin selber mehrmals im Jahr am Predigtstuhl unterwegs, dieses Naherholungsgebiet zu attraktivieren, ist also auch ein ganz persönliches Anliegen von mir, abgesehen von unseren Windpark-Plänen“, meint W.E.B-Vorstandsvorsitzender Andreas Dangl dazu. Es wäre jetzt ein optimaler Zeitpunkt die Planung einer Aussichtwarte in die Gesamtplanung des Windparks mit einzubinden, so Dangl weiter.

Auch Bürgermeister Maurice Androsch zeigt sich erfreut: „Dieses Projekt stellt einen starken touristischen Impuls für unsere Gemeinde dar. Mit dieser Aussichtswarte werden aufgrund des Windparks nicht weniger Menschen den Predigtstuhl besuchen, sondern deutlich mehr.“
Ein erster Rohentwurf für den Aussichtsturm liegt bereits vor, der nun seitens der Gemeinde und der W.E.B auf seine Machbarkeit überprüft wird.
Klar ist, dass der Aussichtsturm nur dann kommt, wenn auch der Windpark kommt. Daraus macht auch Andreas Dangl kein Hehl: „Wir würden uns gerne entscheidend an der Errichtung des Aussichtsturmes beteiligen, aber nur dann, wenn wir auch eine Chance sehen, unsere Investitionen langfristig wieder zu refinanzieren.“
Ein Musterbeispiel wie ein Windpark touristischen Aufschwung bringen kann, ist die Gemeinde Vorderweißenbach am Sternwald. Wer sich vor Ort überzeugen will, wie das funktioniert, für den bietet die W.E.B am 1. März wieder eine Exkursion dorthin an (Anmeldung erforderlich).

Studie: 59 Prozent der Urlauber halten Windräder nicht für störend

"Es gibt keine Studie, die belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen Windparks und Tourismusrückgang gibt", hieß es aus der WEB und präsentiert eine Studie aus der Eifel: Befragt wurden in der Eifel 1300 Besucher in sieben Orten. Die Hauptaussagen: 59 Prozent der Befragten schätzten die Windkraftanlagen als "nicht störend" ein, 28 Prozent antworteten "störend, aber akzeptiert". Nur 8 Prozent bewerteten sie als "störend" und 4 Prozent als "sehr störend".
 91 Prozent der Befragten sagten, sie würden auch im Fall des Baus zusätzlicher Anlagen weiter die Eifel besuchen. 6 Prozent antworteten, in diesem Fall auf Urlaub in der Eifel verzichten zu wollen.
Das heißt aber auch, dass ein Viertel von denen, die zwar „störend „ oder sogar „sehr störend“ angegeben haben, bei einem weiteren Ausbau trotzdem wieder in der Eifel Urlaub machen würden. Für das Waldviertel deshalb auch interessant, weil auch die Eifel mit der Landschaft als Hauptargument wirbt, so die WEB Windenergie.