Sport gentlemanlike
Der kanadische Nationalsport - Lacrosse - fasst nun auch im Waldviertel Fuß.
WAIDHOFEN. Waidhofen ist die niederösterreichische Geburtsstätte für eine Sportart, die bereits olympisch war und nun auch in Europa immer beliebter wird.
Lacrosse wurzelt im indianischen Baggataway, einer Sportart, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelte und die Zuseher mit schnellen Spielzügen, ähnlich dem Eishockey, in den Bann zieht.
Die Grundzüge des Spiels
Lacrosse wird im Freien auf einem, dem Fußball ähnlichen, Feld (55 x102 m) gespielt. Das Tor ist 1,83 x 1,83 m und steht 14 m vor dem Spielfeldende in einem Kreis, der von den Feldspielern nicht betreten werden darf.
Das Feld wird in Drittel unterteilt, in jedem Drittel dürfen sich nur drei Spieler aufhalten, außer im Verteidigungsdrittel, wo sich auch der Torwart aufhält.
Der Ball, ähnlich groß wie ein Tennisball und aus Gummi, wird mit Sticks gespielt. Die Sticks sind 100 cm lang und haben einen Kunststoffkopf mit einem Netz, mit dem der Ball gefangen und geworfen wird. In der Verteidigungszone können längere Sticks (1,80 m) eingesetzt werden.
Eine Mannschaft setzt sich aus neun Feldspielern und dem Tormann zusammen. Der Spielerwechsel kann während des Spieles, ähnlich dem Eishockey, erfolgen. Ein Kader umfasst bis zu 23 Spieler.
Ziel ist es beim Lacrosse, mehr Tore als der Gegner zu erzielen. Die Spielzeit umfasst vier Mal 20 Minuten.
Lacrosse in Österreich
In Österreich gibt es aktuell acht Vereine, wobei das Zentrum eindeutig in Wien mit drei an der Meisterschaft teilnehmenden Vereinen und dem Serienmeister Vienna Cherokees liegt. Michael Siegl, der bereits im Nationalteam spielte, ist mit Klaus Vogl bemüht, diesen interessanten Sport auch im Waidhofner Raum sesshaft zu machen. Bereits beim ersten Training in der Sporthalle von Waidhofen fanden sich einige Interessierte ein, um eine Sportart, bei der Flinkheit neben Spielwitz und einer gewissen Robustheit genauso gefragt sind, wie ein korrektes Benehmen auf dem Spielfeld, kennen zu lernen. Undiszipliniertheiten der Fans können im Extremfall zu einer Bestrafung (Zeitstrafen) der Mannschaft führen.
Lacrosse wurde in Europa zuerst in England gespielt und hier vermehrt an den Universitäten, wo man stark auf den guten Ton neben der körperlichen Ertüchtigung achtete.
Training in Waidhofen
Es ist einiges an technischer Raffinesse notwendig, um mit den Sticks den Ball exakt spielen zu können. Beim ersten Training zeigten die Interessierten, zur Überraschung von Michi Siegl, besonderes Talent.
Vorerst wird man jeden Mittwoch um 20:00 Uhr in der Waidhofner Sporthalle ein Training abhalten, wozu jeder, der Interesse an dieser Sportart gefunden hat, gerne eingeladen ist. Mitzubringen ist außer sportlicher Bekleidung und Hallensportschuhen nichts, da Michael Siegl über eine ausreichende Ausrüstung verfügt, die er gerne zur Verfügung stellt.
In der Freiluftsaison wird man die Trainings am Fußballplatz hinter dem Freizeitzentrum abhalten. Mit den Vienna White Coats sind bereits Trainingsspiele abgestimmt. Für Fragen rund um Lacrosse stehen Michi Siegl (Tel. 0699/10616952) und Klaus Vogl (0664/75039607) zur Verfügung. Anfragen können auch unter waldviertler.lacrosse@gmx.at gestellt werden.
Text und Fotos: Kurt Lobenschuß
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.