AK-Bilanz Waidhofen
Kurzarbeit: Frau wurde unzulässig gekündigt
Die Arbeiterkammer (AK) Waidhofen stellte am Mittwoch, 23. März ihre Bilanz für das Jahr 2021 vor. Neben dem Leistungsüberblick wurde auch der Fall einer alleinerziehenden Mutter vorgestellt, die während der Kurzarbeit gekündigt wurde.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Eine Dienstnehmerin aus dem Bezirk Waidhofen war als Verkäuferin in einem Gastronomiebetrieb beschäftigt. Während der Kurzarbeitsphase wurde sie unzulässigerweise gekündigt. Sie erhielt nur ihren Lohn ausbezahlt und weder eine Endabrechnung, noch eine Kündigungsentschädigung fanden den Weg zur ihr.
Erfolgreiche Intervention
"Die AK intervenierte beim Arbeitgeber und wies diesen auf die Sozialpartnervereinbarung hin, dass eine Kündigung frühestens ein Monat nach Ende der Kurzarbeit erfolgen darf. Das hatte Erfolg, denn der Arbeitnehmerin wurden die ihr zustehenden 1.125 Euro schließlich nachbezahlt," informiert AK-Bezirksstellenleiter Christian Hemerka.
"Natürlich war und ist es vor allem für kleinere Betriebe schwierig, bei den oft wechselnden Verordnungen und Gesetzesänderungen während der Pandemie, besonders hinsichtlich Kurzarbeit, den Überblick zu behalten und somit ihren Pflichten gerecht zu werden," so Hemerka und weiter: "So sind auch wir froh wenn Fälle so einfach gelöst werden können, ohne vor Gericht streiten zu müssen, hier bewährt sich ein guter Draht zu den Unternehmern."
Leistungsbilanz 2021 im Bezirk Waidhofen
Bearbeitete Anfragen: 7.045
Konkrete Beratungen: 3.466
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 508.305 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 62.800 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 717.007 Euro
Christian Farthofer stellt sich vor
Beim Pressegespräch war auch Christian Farthofer zu Gast. Der Schwarzenauer ist seit Kurzem der neue AKNÖ Direktor-Stellvertreter.
"Die Pandemie hat auch die Arbeitkammer in den vergangenen beiden Jahren schwer beschäftigt. Wir haben uns nicht zurückgezogen und versteckt, sondern waren weiterhin für die Arbeitnehmer da. Wir haben durchgängig Beratungsleistungen angeboten, natürlich in Einhaltung aller Regeln," freut sich Farthofer.
Insgesamt erkämpfte die AK in Niederösterreich 2021 38,4 Millionen Euro für Betroffene. Knapp 153.000 Arbeitnehmer nahmen die Hilfe der AK in Anspruch. "In den meisten Fällen genügt ein Anruf, um Dinge abzuklären, aber natürlich mussten wir auch ab und an den Gerichtsweg beschreiten, um zustehendes Geahlt oder Lohn einzufordern" so Farthofer. Das sich in der Pandemie-Zeit die Regeln für Kurzarbeit bzw. Verordnungen schnell geändert haben, hat sich ein direkter Draht zu den Betrieben bewährt, um viele Unklarheiten vorab zu klären.
Hilfe beim Energiebonus
Abschließend betonte auch Kammerrat Werner Müller die Wichtigkeit es Dialogs mit den Unternehmen im Bezirk, um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Außerdem bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit von AK, ÖGB und Betriebsräten und versicherte den AK-Mitgliedern Hilfe bei Anträgen zum neuen Energiebonus.
Andreas Hitz forderte außerdem eine Kilometergeld-Erhöhung auf 50 pro Kilometer und eine deutliche Entlastung der Arbeitnehmer hinsichtlich der expoldierenden Energiekosten. "Die Regierung hat Handlungsbedarf, sie muss jetzt ihren Job machen oder Neuwahlen ermöglichen," so Hitz.
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