Luftfahrt in der Krise
Test-Fuchs muss 54 Stellen abbauen
Groß Sieghartser Unternehmen rechnet mit 20 Prozent Umsatzrückgang. Großteil der Flotten steht am Boden.
GROSS SIEGHARTS. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Test-Fuchs in Groß Siegharts muss einsparen: In den kommenden Jahren rechnet man im Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent in der zivilen Luftfahrt. Eine Besserung der Situation in der internationalen Luftfahrt sei in den kommenden Jahren ebenfalls nicht zu erwarten, teile CEO Volker Fuchs am Donnerstagnachmittag mit.
"Aufgrund der aktuellen Prognosen wird es in diesem Marktsegment auch kurz-, und mittelfristig zu keiner deutlichen Verbesserung kommen. Die aktuellen Passagierzahlen haben sich zwar mittlerweile geringfügig verbessert, sind jedoch weiterhin weit unter dem Vorkrisenniveau", so das Unternehmen.
Sparprogramm wurde am Donnerstag präsentiert
Ein Sparprogramm wurde den Mitarbeitern am Donnerstagvormittag durch die Geschäftsführung vorgestellt. Es beinhaltet Themen wie Effizienz in den Bereichen Materialaufwand und Investitionen, aber auch die Senkung der Personalkosten. Insgesamt wurden 54 Mitarbeiter beim des Frühwarnsystem des AMS angemeldet. "Es wird versucht die Anzahl der aufzulösenden Dienstverhältnisse geringer zu halten, durch eine freiwillige Gehaltsreduktion der MitarbeiterInnen. Die Führungskräfte leisten durch eine höhere Beteiligung an der freiwilligen Gehaltsreduktion einen wesentlichen Beitrag. Die Unternehmensleitung hat sich nach Möglichkeit bemüht, möglichst viele Dienstverhältnisse aufrecht zu erhalten", so Fuchs.
"Mit März ist die zivile Luftfahrt abrupt eingebrochen", berichtet Fuchs im Gespräch mit den Bezirksblättern. Erste Studien gehen davon aus, dass es etwa fünf Jahre dauern wird, bis der Luftverkehr wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. "Eine solche Krise können wir nicht einfach durchtauchen", so Fuchs, der weiterhin betont, dass angesichts der langfristigen Aussichten deshalb auch Kurzarbeit für die betroffenen Mitarbeiter nicht möglich ist. Rund 60 Prozent der weltweiten Luftflotten befinden sich derzeit am Boden - das sei ein Ausmaß, das man sich zu Beginn der Coronakrise nicht habe vorstellen können.
Eine aktuelle Studie der h&z Unternehmensberatung zeigt, dass selbst die Anschläge vom 11. September und die Finanzkrise 2008 keine annähernd so große Wirkung auf den internationalen Flugverkehr hatten. Mittel- und langfristig will man bei Test-Fuchs daher die Fühler auch in andere Branchen wie der militärischen Luftfahrt oder der Wasserstofftechnologie ausstrecken.
Aktuell generiert das Groß Sieghartser High-Tech-Unternehmen rund 60 Prozent seines Umsatzes in der zivilen Luftfahrt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.