Unsere Nahversorger - Einkaufen direkt vor Ort
Greißlersterben - von wegen. Im Gegenteil: Immer mehr Nahversorger eröffnen neue Märkte. Wir haben uns umgehört, was moderne Nahversorgung ausmacht.
BEZIRK WAIDHOFEN. Windigsteig, Thaya, Raiffeisenzentrum in Waidhofen: In den letzten Monaten öffneten oder werden drei neue Nahversorger ihre Pforten öffnen. Von Greißlersterben kann hier keine Rede sein. Walter Nitsch und Eva Schindl erzählten uns, wass bei Kunden gut ankommt, geben Einblicke in den Alltag eines Nahversorgers und wie erklären, wie Mitarbeiterkoordination funktioniert.
Walter Nitsch betreibt seit Ende Jänner den Nah & Frisch Markt in Windigsteig. "Ich bin eigentlich ein Quereinsteiger, ich habe vorher im Außendienst gearbeitet", beginnt er. "Mir hat immer schon der Umgang mit Menschen Spaß gemacht, gemeinsam Trends zu entdecken und Ziele umzusetzen."
Eva Schindl führt den Nah & Frisch Markt in Gastern und ist schon seit ihrem 15. Lebensjahr im Einzelhandel tätig. "Es macht mir großen Spaß, mit den Kunden zu arbeiten. Für mich ist es mehr als Verkauf, es geht auch um Kundenbindung." Zusätzlich zum Markt bietet die Einzelhändlerin Caterings an: "Für den Neujahrsempfang in Gastern stellen wir jedes Jahr 700 Brötchen her oder auch zwischendurch für die Gemeinde oder für Privatpersonen."
Topaktuelle Nahversorgung
Für Walter Nitsch ist ein moderner Nahversorger jemand, der beim Sortiment am Puls der Zeit ist, Trends erkennt und umsetzt, Kundenwünsche berücksichtigt und stets freundlich bleibt. "Auch ein hoher Servicegrad ist mir wichtig. Dazu gehört auch mal, die Bierkiste rauszutragen oder älteren Kunden den Einkauf nach Hause zu liefern." Das kommt bei seinen Kunden auch gut an, genauso wie ein regionales Sortiment, das auch Bio sein darf: "Von der Bio-Milch zum Frühstück bis zu Eier und Teigwaren geben Bio Produkte den Kunden das Gefühl, was Gutes aus der Nähe zu kaufen."
Schindl versteht unter einem modernen Nahversorger jemanden, der viele regionale Produkte anbietet: Von Teigwaren über Wein bis hin zu Honig. "Im Handel hat sich das in letzter Zeit stark geändert, dass man wieder Wert legt auf regionale Produkte. Das wird auch ein Schwerpunkt bei uns im Geschäft werden: Wir werden eine Regional-Ecke neben unserer Kaffee-Ecke anbieten", erzählt die Filialleiterin.
Eine Portion Herzblut
Herausforderungen sieht Nitsch darin, das Geschäft zu jeder Zeit in Schwung zu halten. Das beansprucht weit mehr Zeit als die Kunden sehen: "Einzelhändler zu sein bedeutet eine Portion Herzblut, die man einbringen muss, weil nur während der Öffnungszeiten zu arbeiten, reicht nicht. Auch davor und danach muss aufgefüllt, Aktionen platziert und Mitarbeiter motiviert werden."
Mit der Neueröffnung ergeben sich für die Familie Schindl neue Herausforderungen: "Wir werden viele neue Mitarbeiter koordinieren müssen". Eine Zauberformel, um gute Zusammenarbeit zu garantieren, gibt es auch: "Wir wollen mit Herz arbeiten, Herzlichkeit gegenüber den Kunden, aber auch unter den Mitarbeitern. Respektvoller Umgang und offene Kommunikation sind unsere Formel."
Tanja Schindl wird neue Filialleiterin im Nah & Frisch Markt im Raiffeisenzentrum. Sie freut sich auf viele neue Aufgaben und schöne Herausforderungen. "Bis zur Eröffnung am 24. August ist aber noch jede Menge zu tun: Die Regale sind schon aufgestellt, gehören jetzt aber noch geputzt", zählt Eva Schindl auf. "Bald werden auch die Waren geliefert, die dann eingeordnet und organisiert werden müssen. Wir rechnen aber damit, dass wir pünktlich zu Eröffnung fertig werden, auch wenn wir dafür die ein oder andere Nachtschicht einlegen müssen."
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