Container löst heftigen Streit in Dietmannser Ex-FPÖ aus
Wagen wurde Tischützern überlassen - jetzt klagen sich die Freiheitlichen gegenseitig
DIETMANNS. Feind, Erzfeind, Partfreund: In der ehemaligen FPÖ-Dietmanns kommunizieren die Ex-Mitglieder nurmehr per Anwalt. Der Grund liegt in einem Containerwagen, der angeblich widerrechtlich verschenkt worden sein soll.
Wie die Bezirksblätter berichteten löste sich die FPÖ Dietmanns Anfang des Jahres und kurz vor der Landtagswahl wegen interner Streitigkeiten auf. Daraufhin änderte Ex-Obfrau Barbara Stohl gemeinsam mit neun Mitstreitern den Parteinamen von "FPÖ - Freiheitliche und Unabhängige" in "Unabhängige Dietmanns - UNAB". Das zieht jetzt einen Streit mit den noch verbliebenen FPÖ-Anhängern nach sich.
Der Hintergrund: die FPÖ Dietmanns besaß einen Containerwagen, den die Mitglieder zu einer mobilen Küche umgebaut haben. Daraus wurden bei Veranstaltungen Würstel und Getränke ausgeschenkt. Der Wagen kam jedoch in die Jahre und wurde zuletzt kaum noch benutzt - ein Verkauf stand schon länger im Raum, wurde aber nie umgesetzt. Mit der Umgründung der Partei spendete Stohl den Wagen an eine Tierschützerin, die diesen nun als Heim für Streunerkatzen verwendet.
FPÖ: "Entzug von Eigentum"
Das rief jetzt Karl Nikodim (Ex-FPÖ), Franz Scharf (FPÖ) und Heinrich Skiwa (FPÖ) auf den Plan. Per Anwaltsschreiben forderten sie von Stohl die Rückgabe des Wagens oder alternativ 1.500 Euro Entschädigung. So viel sei der Wagen nämlich wert, argumentiert das Trio in den Schreiben, das den Bezirksblättern vorliegt. Man habe den Anhänger damals um 200 Euro gekauft, für den Transport 400 Euro ausgegeben und in den Umbau noch einmal 800 Euro investiert (was eine Summe von 1.400 Euro ergibt, Anm.) Außerdem sei der Wagen der FPÖ nur überlassen, nicht geschenkt worden, wird argumentiert. "Die Überlassung des Bauwagens an den Verein für Streunerkatzen stellt jedenfalls einen Entzug von Eigentum dar, welcher polizeilich geltend gemacht werden kann", heißt es in dem Schreiben.
Stohl: "Ein Racheakt"
Für Stohl ein klarer Racheakt für ihren Austritt aus der FPÖ. "Dass der Wagen den drei Personen privat gehört, ist einfach nicht wahr." Der Bauwagen sei nämlich von den FPÖ-Mitgliedern aus den Aufwandsentschädigungen der Mitglieder und der Ortsgruppenkasse bezahlt worden, jeder hätte einen Teil dazugezahlt. Stohl hegt einen anderen Verdacht: "Sie wollen den Wagen selbst weiterverkaufen." Streit herrscht auch über den Wert: "In dem Zustand war der Wagen vielleicht 200 Euro wert". Auch die 800 Euro für die Umbauten und die Arbeitszeit seien aus der Luft gegriffen: "Das wurde alles schwarz gemacht". Außerdem hab sie selbst noch neue Reifen gekauft und einen Elektriker bezahlt, so Stohl - dies habe sie aus ihrer Aufwandsentschädigung als Gemeinderätin bezahlt.
Stohl schaltete jetzt ihrerseits ihren Anwalt ein. "Ich habe nicht unrechtmäßig gehandelt. Es wurde mit demokratischer Mehrheit der Mitglieder entschieden den Wagen herzugeben", so Stohl. "Ich denke gar nicht daran die 1.500 zu bezahlen oder den Tieren ihr Dach über dem Kopf wieder wegzunehmen".
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