37 Prozent der Arbeitslosen können nicht mehr als Pflichtschulabschluss vorweisen
Das AMS Waidhofen bietet mit "Pole Position" Unterstützung zum Einstieg in den Arbeitsmarkt und Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung.
WAIDHOFEN. Ende Jänner 2018 waren beim AMS Waidhofen 1.017 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 80 Betroffene mehr als im Vormonat und um 151 weniger Personen wie im Vorjahr.
„Die Arbeitslosigkeit ist bei den Männern und Frauen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Ende Jänner 2018 waren in Summe 1.165 Personen beim AMS Waidhofen vorgemerkt, während es zum Vorjahresstichtag insgesamt 1.309 Personen waren."
108 offene Stellen (davon 66 sofort verfügbar) waren Ende Jänner beim AMS Waidhofen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 47 Stellen.
Mit einem soliden Wirtschaftswachstum im Rücken hat sich das Arbeitsmarktservice (AMS) im Jahr 2018 zwei zentrale Schwerpunkte gesetzt: der niederösterreichischen Wirtschaft passende Arbeitskräfte zu vermitteln sowie Alter- und Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen. „In diesen beiden Bereichen werden wir unsere Ressourcen bündeln, um wirksame Schritte zur Eindämmung struktureller Arbeitslosigkeit zu setzen und zugleich für die jetzt und in Zukunft dringend gebrauchten Fachkräfte für die heimische Wirtschaft zu sorgen“, so die Geschäftsstellenleiterin des AMS Waidhofen/Thaya, Edith Zach.
Seit Juli 2017 ist die Zahl der freien Stellen, die dem AMS NÖ zur Besetzung gemeldet werden, stetig am Wachsen. 65.419 Vakanzen (Stellen und Lehrstellen) wurden 2017 von den 22 AMS-Geschäftsstellen besetzt, so viele wie nie zuvor! Trotz dieses umfassenden Jobangebotes gehen viele arbeitslose AMS-KundInnen aber leer aus.
Edith Zach hat hier zwei Stoßrichtungen festgelegt, die im Jahr 2018 im Zentrum der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AMS Waidhofen/Thaya stehen: konsequente Vermittlung und zukunftsweisende Qualifizierungen für Jobsuchende sowie Beschäftigungsförderung für langzeitarbeitslose und altersarbeitslose KundInnen des AMS Waidhofen/Thaya.
Gering qualifizierte Jobsuchenden müssen wieder Anschluss finden
Rund 37% der Jobsuchenden in Waidhofen konnten 2017 nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Mit „Pole Position“ hat das AMS noch im Herbst letzten Jahres ein Angebot für junge Menschen ins Feld gesetzt, die zwar die Schulpflicht beendet haben, aber aus unterschiedlichen Gründen keinen Anschluss an das Ausbildungs- oder Erwerbssystem gefunden haben.
Trendwende für Langzeitarbeitslose
Fast jeder fünfte Jobsuchende befindet sich bereits ein Jahr und länger in der Betreuung des AMS. „Trotz intensiver Vermittlungsbemühungen sowie unterstützender oder aktivierender Angebote unserer Berater zeigt sich, dass viele Langzeitarbeitslose nur über eine sehr niederschwellige Beschäftigungsmöglichkeit kombiniert mit individueller Betreuung, langsam an das Erwerbsleben wieder herangeführt werden können“, erklärt Edith Zach.
„Ich gehe davon aus, dass die Wirtschaft auch in den kommenden zwei bis drei Jahren stabil wachsen wird. Eine gute Zeit also, um sich großer Herausforderungen, wie Langzeit- und Altersarbeitslosigkeit, die sich trotz eines brummenden Wirtschaftsmotors nicht in Luft auflösen werden, wirksam anzunehmen“, so Zach.
Mit „Trendwende“ bringt das AMS mit Jahresbeginn 2018 ein Betreuungsangebot ins Feld, mit dessen Hilfe langzeitarbeitslose Jobsuchende im Haupterwerbsalter wieder auf das Erwerbsleben vorbereitet werden. Geschulte „Case ManagerInnen“ betreuen diese Personen. Sie klären deren Situation mit ihnen ab, stabilisieren und aktivieren deren Selbstwert und fördern das Selbsthilfepotenzial. Ziel ist, die TeilnehmerInnen über ein gefördertes Arbeitstraining in einem Betrieb, einer gemeinnützigen Einrichtung oder in einer Gemeinde wieder an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen.
Auch 2018 im Fokus: Jobsuchende Personen der Generation 50+
Besonders schwer im Berufsleben wieder Fuß zu fassen haben es weiterhin Jobsuchende, die 50 Jahre und älter sind.
„Beschäftigungsförderung wie gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung und befristete finanzielle Beihilfen zu den Lohnkosten sind hier die effektivsten Instrumente, um diesen AMS-KundInnen die Chance zu geben, ihre Kompetenzen und ihr Können unter Beweis zu stellen und so eine dauerhafte Anstellung zu finden“, erklärt Edith Zach.
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