MKH mit neuem Konzept
Mehr kulturelle Medienvielfalt für Wels
Das Rennen um das Medienkulturhaus ist vorbei. Nun soll Wels durch die Neuausrichtung profitieren. Das alte Team rund um Boris Schuld verspricht ein "Durchstarten mit neuem Konzept". Auch andere Akteure wollen die medienkulturelle Landschaft bereichern.
WELS. Das städtische Medienkulturhaus (MKH) definiert sich als "multifunktionales Kulturzentrum mit Schwerpunkt auf neue Medien". Nach europaweiter Neuausschreibung und Bewerbungsverfahren steht der vom Kulturbeirat gewählte Sieger fest: Das bisherige MKH-Team um Boris Schuld konnte mit seinem Zukunftskonzept punkten. Nun sitze man bereits in den Startlöchern und möchte die Arbeit aufnehmen. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) will das Abstimmungsergebnis noch prüfen lassen, stellt aber in Aussicht: „Ich rechne aber ab der nächsten Stadtsenatssitzung mit Verhandlungsgesprächen.“
Altes, neues Team
Boris Schuld verspricht ein neues MKH Wels: "Wir werden das Gute aus dem bestehenden Programm und unserer bisherigen Arbeit herausnehmen, schärfen und noch besser machen. Ein definierter Schwerpunkt wird auf der Jugendarbeit liegen. Hier zählen wir auf aktuelle Themen wie 'Digitales Ich' und 'Künstliche Intelligenz'", so Schuld. Neben dem Auftreten als Vermittler für digitale Grundlagen für Welser Schüler und Jugendliche möchte man das Gebäude für die breite Masse öffnen. Damit wolle man den Zugang zu neuen Medien vereinfachen, um junge Talente zu finden und zu fördern. Mehrere Studios und passende Veranstaltungen zum Thema sollen die jüngere Generation begeistern und den Nachwuchsfilm fördern.
Grünes Licht für neues Konzept
"Das wird bestimmt eine tolle Sache, wenn es funktioniert", meint der Bürgermeister im Gespräch. Er blickt kritisch auf das Vorhaben des MKH-Teams: "Ich weiß nicht, wie es Schuld schaffen will, mehr Veranstaltungen mit weniger Budget zu organisieren – ich lasse mich aber gerne positiv überraschen", so Rabl und verspricht: "Wir werden dem Projekt sicherlich keine Steine in den Weg legen." Ihm gehe es darum, dass "abgeliefert" wird, damit das erklärte Ziel eines breiteren, medienkulturellen Angebots mit Einbindung der Jugend erreicht wird.
Mehr medienkulturelles Angebot
Aus zweiter Reihe meldet sich nun Christoph Brückl, Herausgeber der Zeitung "Die Monatliche". Er lag mit seiner Idee knapp hinter dem Sieger. Die Arbeit soll aber dennoch nicht umsonst gewesen sein, denn: Er will als Kulturverein weiterarbeiten: "Meine Arbeit ist nicht an die 'Immobilie Medienkulturhaus' gebunden – sie kann auch andernorts in der Stadt Wels umgesetzt werden." Dabei soll vor allem die Jugend in den anderen Stadtteilen aktiv angesprochen werden: "Wels ist nicht bloß die Innenstadt. Auch die Peripherie hat gewaltiges Potenzial – schon alleine durch die kulturelle Vielfalt", so Brückl. Das möchte er mit seinem interkulturellen Team und entsprechenden Themen fördern: "Unser Vorteil liegt darin, dass wir keiner politischen Blase angehören und freier agieren können." Dazu brauche es aber ein eigenes Budget: "Ich möchte keine Konkurrenz, sondern ein Miteinander schaffen und separat um Unterstützung bei der Stadt Wels ansuchen.
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