Grätzeloase Rienößlgasse
Eine grüne Oase für das Grätzel
In der Rienößlgasse gibt es jetzt ein Parklet. Initiiert wurde die Grünoase von Anrainerin Susanne Hartig.
WIEDEN. Die Wieden ist ein vielfältiger und wunderschöner Bezirk. Doch aufgrund der dichten Bebauung gibt es nur wenig Grünraum. Die Lokale Agenda 21 Wien hat für solche Fälle das Projekt "Grätzloase" ins Leben gerufen.
Anrainer, die sich mehr Grün wünschen, können mithilfe der Agenda ein Parklet beantragen und dieses begrünen. Ein bis zwei Parkplätze werden so zu einem kleinen Grätzelgarten umfunktioniert.
Vom Blumentopf zum Parklet
Eine Anrainerin, die das ausprobiert hat, ist Susanne Hartig aus der Rienößlgasse. "Ich war vergangenes Jahr bei einer Infoveranstaltung der Agenda über Hitze in der Stadt. So bin ich auf die Idee gekommen", erzählt Hartig. Da ihr Wohnhaus über tiefe Fensternischen verfügt, begann Hartig damit, kleine Blumentöpfe aufzustellen.
Entgegen der anfänglichen Skepsis gingen weder Töpfe kaputt noch wurden Blumen entwendet. "Nur einmal kam es vor, dass eine Pflanze abhanden kam. Stattdessen wurde aber eine andere dazugestellt. Die Person hat also quasi mit uns getauscht", erinnert sich Susanne Hartig. "Das ist dann auch vollkommen ok gewesen. Allerdings war die neue Pflanze eine Zimmerpflanze, da musste ich schon schmunzeln", sagt sie.
Alle gießen mit
Heuer wollte Hartig noch einen Schritt weiter gehen und meldete sich für das Projekt "Grätzloase" an. Viel Aufwand war das nicht, das meiste wurde via Telefon oder E-Mail geklärt. "Die Agenda nimmt einen da wirklich an die Hand. Es war viel einfacher als gedacht", sagt Hartig. Die Bewilligung erfolgte durch die MA 46 (Verkehrsorganisation).
Im Juni wurde dann ein Parkplatz in ein Parklet umgebaut. Sogar ein Tischler kam und half beim Aufbau mit. Mittlerweile ist das Parklet mit zahlreichen verschiedenen Pflanzen begrünt. Ein Wanderbaum wurde von der Agenda zur Verfügung gestellt, der Rest stammt von Familie Hartig, anderen Bewohnern des Hauses und Nachbarn aus dem Grätzel. Mithilfe einer Liste, in die sich die Bewohner nach Belieben eintragen können, wird das Gießen organisiert.
Parklet bleibt bis November
Ursprünglich hätte die kleine Grünoase Ende August wieder abgebaut werden sollen. Denn das sechs Meter lange Parklet stammt eigentlich aus der Phorusgasse, die derzeit zur "Coolen Straße" umgebaut wird. Anfang September hätte das Parklet für die Eröffnung wieder umziehen sollen. Da sich die Begrünung mit Platz zum Ausruhen aber so großer Beliebtheit erfreut, hatte Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) einen andere Idee.
Sie machte Susanne Hartig den Vorschlag, das Parklet noch bis Mitte November zu verlängern und für die Phorusgasse stattdessen ein neues zu organisieren. Die Anrainer freuen sich über die Unterstützung der Bezirkschefin und den Erhalt ihres Grätzelgartens in der Rienößlgasse. Dieser wurde jetzt thematisch noch erweitert. In einem kleinen Bücherschrank liegen Gartenzeitschriften und Bücher auf. Diese können vor Ort gelesen oder auch getauscht werden.
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