Bei Hauptbahnhof
Eine Stele erzählt die Geschichte der Südtiroler Autonomie

Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig (r., SPÖ) und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher (SVP) enthüllten eine Stele, welche an das Autonomiestatut der norditalienischen Provinz erinnert. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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  • Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig (r., SPÖ) und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher (SVP) enthüllten eine Stele, welche an das Autonomiestatut der norditalienischen Provinz erinnert.
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Auf dem Südtiroler Platz steht ein neues Denkmal. Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ) und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher (SVP) enthüllten gemeinsam eine Stele, welche die komplizierte aber erfolgreiche Geschichte der Südtiroler Autonomie erzählt.

WIEN/WIEDEN/FAVORITEN. Das Andreas-Hofer-Haus, ein Andreas-Hofer-Denkmal und nicht zuletzt der Name des Platzes selbst: Bis heute erinnert der Südtiroler Platz beim Hauptbahnhof an eine Provinz, die es nicht immer einfach hatte. Im Jahre 1927 wurde der einstige Favoritenplatz umbenannt, um Solidarität mit dem vom Faschismus unterdrückten deutschsprachigen Südtirol zu bekunden. Nach und nach kam Erinnerungsstück an Erinnerungsstück dazu.

Nun wurde das nächste Denkmal gesetzt, welches die Geschichte Südtirols widerspiegeln soll. Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ) enthüllte gemeinsam mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) eine Stele – also eine Art Relief – auf welcher die Geschichte der Autonomie des Landes erzählt wird.

Von einer Rede zum Erfolg

Wie Bürgermeister Ludwig in seiner Rede erklärt, begleitete Österreich die Geschichte der norditalienischen Provinz von Beginn an. Anfangs als Schutzmacht Südtirols, also als Garant für dessen Sicherheit. Dann mitunter als Mitverhandler für die teilweise Autonomie, die angestrebt wurde.

Ausschlaggebend hierfür war nicht zuletzt ein Wiener Sozialdemokrat: Bruno Kreisky. Er hielt im Jahr 1960 vor den Vereinten Nationen eine Rede, welche die Verhandlungen für den Autonomiestatus auslösen sollten. 

Die Stele erzählt, wie aus Südtirols problematischer Situation eine Autonomie wurde, die heute der ganzen Welt als Paradebeispiel dient. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
  • Die Stele erzählt, wie aus Südtirols problematischer Situation eine Autonomie wurde, die heute der ganzen Welt als Paradebeispiel dient.
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Ein Blick in die Gegenwart: Inzwischen ist Südtirol ein Vorzeigebeispiel für die Auslegung der Autonomie. Die Verbundenheit zu Österreich besteht weiterhin, wenngleich nun auf freundschaftliche Weise. Beispielsweise kommen zahlreiche Südtirolerinnen und Südtiroler nach Wien, um zu studieren. Derzeit sind es laut dem Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann etwa 2.000 in der Bundeshauptstadt.

"Nicht nur Opfernarrativ"

Eben diese erfolgreiche Geschichte der Autonomie – von den Anfängen über die Eckpunkte bis zum aktuellen Stand – wird auf der neuen Info-Tafel auf dem Südtiroler Platz erzählt. Kompatscher dazu: "Die Stele blickt über das klassische Opfernarrativ Südtirols hinaus – Südtirol als Opfer zweier Diktaturen, zweier Weltkriege. Die Stele erzählt das Entstehen einer Autonomie und zeigt, wie man Grenzkonflikte überwinden kann, wie man friedliches Zusammenleben ermöglichen kann." Nicht die Gewalt habe in Südtirol gesiegt, sondern die Rechtsstaatlichkeit und die Diplomatie.

Neben Politikpräsenz und Medien waren auch ein paar junge Südtirolerinnen und Südtiroler vor Ort, um der Enthüllung beizuwohnen – bestückt mit einem Banner: "Abfahrt Bozen, nächster Halt: Zukunft. Wir sind ausgestiegen und geblieben, weil:". Die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten wollten bewusst machen, dass man sich weiterhin noch viel von Wien abschauen könne.

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