Wiener Festwochen
FPÖ empört über Auftritt mit Ex-Terroristen

- Am Mittwoch luden die Wiener Festwochen für eine Diskussion im Funkhaus zwei verurteilte Ex-Terroristen ein.
- Foto: Johannes Reiterits/MeinBezirk Wien
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Die Wiener Festwochen, die am 16. Mai starteten und mit 27 Millionen Euro österreichischen Steuergeldern für zwei Jahre finanziert werden, bieten ein vielfältiges Programm aus Ausstellungen, Theatervorstellungen, Performances, Workshops, Konzerten und Diskussionen. Am Mittwoch fand im Funkhaus jedoch eine besonders umstrittene Veranstaltung statt: Zwei verurteilte deutsche Ex-Terroristen luden zur Debatte ein. Die Veranstaltung sorgt für politische Kontroverse.
WIEN. Unter dem Titel "Zeitenwende - Zerstörung ohne Ausweg" diskutierten Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik über die "Enteignung durch den globalen Kapitalismus". Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Revolutionary Love" und soll laut Programm darüber diskutieren, "warum die Zukunft so aussichtslos erscheint und wie radikal neue Perspektiven zur Befreiung des Menschen beitragen würden". Thematisiert werden soll auch die Frage, ob der Mensch "angesichts der Zunahme von Krisen, Gewalt und der Enteignung durch den globalen Kapitalismus" verloren sei oder ob es noch einen Ausweg gebe. Nach Angaben der Veranstalter konzentriert sich die Diskussion auf Zukunftsperspektiven, nicht auf die Vergangenheit der beiden Gäste. Moderiert wurde die Veranstaltung von einer ORF-Redakteurin.

- „Die Mittel waren falsch, die Ziele meines Erachtens richtig“, verteidigte Festwochen Intendant Milo Rau die Veranstaltung mit zwei verurteilten Linksterroristen.
- Foto: Bea Borgers
- hochgeladen von Ronja Reidinger
Wer sind die umstrittenen Gäste? Dellwo stürmte 1975 mit fünf weiteren RAF-Terroristen die deutsche Botschaft in Stockholm. 1977 wurde er wegen gemeinschaftlichen Mordes zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt und 1995 entlassen. Rollnik war Mitglied der Terrorgruppe "Bewegung 2. Juni" und beteiligte sich 1975 an der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz sowie des Unternehmers Walter Palmers in Wien. Sie wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt und kam 1993 frei.
Für FPÖ ein "Mörderskandal"
Die FPÖ spricht von einem "Mörderskandal". "Dieser Auftritt verhöhnt die Opfer des RAF-Terrors auf widerwärtigste Weise und zeigt einmal mehr, wie tief dieses einst renommierte Festival gesunken ist“, wird der Wiener FPÖ-Chef Stadtrat Dominik Nepp in einer Aussendung zitiert. Besonders skandalös sei der geplante Auftritt von Karl-Heinz Dellwo, einem zweimal zu lebenslanger Haft verurteilten Terroristen. „Solche Figuren auf eine mit Steuergeld finanzierte Bühne zu heben, ist ein Schlag ins Gesicht aller Terroropfer und eine moralische Bankrotterklärung der Verantwortlichen“, kritisiert Nepp. Zwischen 2024 und 2025 seien rund 28 Millionen Euro an Wiener Steuergeld in die Wiener Festwochen geflossen. Die müsse man wieder zurückfordern.
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