Bilanz nach 100 Tagen
1.400 Wiener im Diabeteszentrum Wienerberg versorgt
Im Frühjahr nahm das Diabeteszentrum Wienerberg seinen Betrieb auf. Das Zentrum, in denen verschiedene medizinische Disziplinen unter einem Dach zusammenarbeiten, nimmt in der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus "eine Schlüsselrolle" ein, so die Leiterin Johanna Brix. Bisher wurden 1.400 Menschen im Diabeteszentrum betreut.
WIEN/FAVORITEN. Am 24. April wurde das österreichweit erste Diabeteszentrum im Favoritner Gemeindebau Karl-Wrba-Hof eröffnet. Hier arbeiten Fachärztinnen und -ärzte für Innere Medizin mit Zusatzfach Endokrinologie und Stoffwechsel, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Diätologinnen und Diätologen sowie klinische Psychologinnen und Psychologen eng zusammen.
Dieses Zusammenspiel soll dazu beitragen, dass die Versorgung der etwa 130.000 Wienerinnen und Wiener, die von der Erkrankung betroffen sind, besser vonstattengeht. So umfasst das Angebot etwa die ambulante Insulin-Einstellung und -Umstellung, psychologische Begleitung sowie Beratungsangebote zur Ernährung. Brix zeigt sich in einer Presseaussendung mit der Bilanz der ersten Monate zufrieden:
"Unsere Erfahrungen aus den ersten 100 Tage sind durchweg positiv. Besonders freut uns, dass wir uns vor allem beim Erstbesuch viel Zeit für unsere Patientinnen und Patienten nehmen können."
"Vier Augen - Zwei Gespräche"
Diabetes-Erkrankte erhalten nach einem Ersttermin im Zentrum am Wienerberg einen individuellen Therapie- und Schulungsplan. Damit soll möglichen Folgeschäden und Begleiterkrankungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Anschließend wird der Erfolg der Therapie bei einem Kontrolltermin überprüft. Verläuft dieser positiv, werden die Patientinnen und Patienten in der Regel an ihre Hausärztinnen und -ärzte zurücküberwiesen. Eine Ausnahme stellen Menschen mit Typ 1 Diabetes oder Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes dar. Diese werden kontinuierlich im Zentrum am Wienerberg betreut.
Wie Brix erklärt, erfolgt die Versorgung der Patientinnen und Patienten nach dem Prinzip "vier Augen – zwei Gespräche". Das sei internationaler Standard. "Das bedeutet: Unsere Patientinnen und Patienten erhalten standardmäßig zuerst eine ausführliche Diabetesberatung, bevor sie ihren Termin bei der behandelten Ärztin bzw. dem behandelten Arzt haben. Pflegerische- und ärztliche Expertise ergänzen sich so optimal", so die Leiterin.
Kochkurse, psychologische Betreuung und Augenscreenings
Abseits der pflegerischen und ärztlichen Betreuung und Behandlung erhalten die Erkrankten im Diabeteszentrum auch eine psychologische Begleitung und Beratungsangebote zur Ernährung. In einer modernen Schauküche erhalten Betroffene nicht nur praktische Tipps, sondern kochen auch aktiv mit. Diese Kurse "werden sehr gerne angenommen", erzählt Brix.
Künftig sollen in dem Zentrum am Wienerberg auch Augenscreenings durchgeführt werden. Ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Gerät zur Untersuchung des Augenhintergrundes soll dabei helfen, gefährliche Netzhautschäden frühzeitig zu erkennen.
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