Dupuytren'sche Kontraktur
Finger wieder gerade rücken
Über den "krummen Finger" hielt Rohit Arora vom Landeskrankenhaus Innsbruck ein MINI MED Webinar.
Univ.-Prof. Dr. Rohit Arora ist Direktor der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am Landeskrankenhaus Innsbruck. Vergangene Woche informierte er im Rahmen eines kostenlosen MINI MED Webinars über den "krummen Finger". Hinter dem Ausdruck verbirgt sich die Dupuytren'sche Kontraktur, benannt nach dem Arzt Guillaume Dupuytren, der sie 1832 entdeckt hat. Dabei kommt es meist in den Handinnenflächen zu einer Strangbildung, wodurch der Finger Richtung Handfläche zieht. Schmerzen treten kaum auf, je nach Grad der Kontraktur kann es aber zu starken Einschränkungen in der Funktionsfähigkeit der Hand kommen. Kritisch ist vor allem auch Morbus Ledderhose, bei dem die Symptomatik an der Fußsohle auftritt.
Alkohol als Risikofaktor
Die Dupuytren'sche Kontraktur tritt am häufigsten in Nordeuropa auf und gilt als familiäre Erkrankung. Sind Familienmitglieder davon betroffen, ist auch das eigene Risiko erhöht. Neben der Genetik sind auch Alkoholmissbrauch, Diabetes und Epilepsie Risikofaktoren. Handwerker mit sehr redundanten Belastungen oder auch Patienten nach dem Tragen eines Gipses sind ebenfalls häufiger betroffen. Allgemein tritt die Krankheit bei Männern häufiger auf als bei Frauen und im Regelfall erst im höheren Alter. Bei den 55-jährigen sind 12 Prozent betroffen, bei den 75-jährigen sind es bereits 75 Prozent.
Patienten kommen zu spät
Dehnungsübungen und Faszienrollen sind wichtige Bestandteile der konservativen Therapie. Rohit Arora: "Es ist an und für sich keine Therapie notwendig, solange kein Funktionsverlust vorliegt". Die meisten Patienten kämen aber ohnehin nicht zu früh, sondern zu spät zum Arzt. Im schlimmsten Fall muss der Arzt den betroffenen Finger dann sogar amputieren. Eine operative Entfernung des Dupuytrenstranges ist wesentlich einfacher, wenn der Finger noch nicht zu nahe an der Handfläche anliegt. Nach erfolgreicher Operation ist der Finger wieder normal funktionsfähig. Die Krankheit an sich ist aber nicht heilbar, die Dupuytrenstränge können also in späteren Jahren wieder wachsen. Den ganzen Vortrag aufgezeichnet finden Sie auf minimed.at/videothek.
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