Wiener AKH
Weniger Zwangsmaßnahmen in Kinder- und Jugendpsychiatrie

- Privatsphäre, Rückzugsmöglichkeiten, und mehr natürliches Licht sind wichtige Aspekte, um Zwangsmaßnahmen zu reduzieren.
- Foto: Foto: MedUni Wien/AKH Wien/Houdek
- hochgeladen von Philippa Kaufmann
Eine Studie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie fand heraus, dass die räumliche Architektur helfen kann, beschränkende Maßnahmen in Kinder- und Jugendpsychiatrien zu verringern. Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten, aber auch mehr natürliches Licht seien dabei wichtige Aspekte.
WIEN. Zwangsmaßnahmen sind Notfallmaßnahmen, die gegen den Willen der Patientin oder des Patienten in Psychiatrien eingesetzt werden. Durch die räumliche Veränderung der Kinder- und Jugendpsychiatrie im AKH Wien mussten vergleichsweise weniger beschränkende Methoden angewandt werden, als zuvor.
Ziel sei es immer, dass Zwangsmaßnahmen so weit es geht reduziert werden, da sie die Freiheit des Patienten oder der Patientin einschränken und mit Risiken der Betroffenen und Behandlungsteams einhergehen. Durch die architektonische Umgestaltung des AKH Wien konnte der Zusammenhang zwischen räumlichen Faktoren und Zwangsmaßnahmen bei Jugendlichen und Kindern erforscht werden.
Umgestaltung wirkt positiv
„Unsere Studie bestätigt die Bedeutung alters- und bedürfnisangepasster baulicher Gegebenheiten als wichtigen Faktor für die Vorbeugung von Zwangsmaßnahmen auch bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen“, fasst Erstautorin Klara Czernin, stellvertretende Leiterin der Ambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Ergebnisse zusammen.

- Privatsphäre, Rückzugsmöglichkeiten, und mehr natürliches Licht sind wichtige Aspekte, um Zwangsmaßnahmen zu reduzieren.
- Foto: Foto: MedUni Wien/AKH Wien/Houdek
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In den 18 Monaten, die seit der Umgestaltung vergangen sind, ist die Rate von mechanischen Fixierungen von 13,7 auf 8,1 Prozent gesunken. Zusätzlich konnte so auch die Gesamtdauer aller Zwangsmaßnahmen bei Minderjährigen um die Hälfte reduziert werden. Die Ergebnisse seien laut Paul Plener, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, besonders wichtig, bedenke man den Anstieg der psychischen Belastung von jungen Menschen durch die Corona-Krise. Durch solche Erkenntnisse könne man auch besser auf die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten eingehen.
Change for the Youth
Im Frühling dieses Jahres entstand die Bewegung "Change for the Youth". Die Gruppe macht sich für Jugendliche mit mentalen Problemen stark. Neben den Forderungen nach mehr Psychotherapie auf Krankenkasse und bessere Pflegebezahlung kritisierte die Gruppe auch immer wieder den Umgang mit jungen Patientinnen und Patienten in Wiener Psychiatrien. Im Fokus standen Zwangsmaßnahmen, die die Jugendlichen nachhaltig negativ beeinflusst haben sollen.

- Hunderte Jugendliche gingen im Frühling des Jahres für bessere psychische Behandlung auf die Straße.
- Foto: Ronja Reidinger
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