Umweltaktivisten
"Darum besetzen wir das Wiener Rathaus"
Greenpeace hat am Donnerstag, 23. September, das Wiener Rathaus besetzt. Warum, erklärt eine Sprecherin der Umweltschutzorganisation gegenüber der Bezirkszeitung (bz).
WIEN. Während im Festsaal des Wiener Rathauses die Landtagssitzung stattfand, besetzten rund 20 Greenpeace-Aktivisten das Wiener Rathaus. Warum, erklärt Klara Maria Schenk von Greenpeace: "Greenpeace-Aktivisten haben heute Morgen das Büro von Bürgermeister Michael Ludwig besetzt. Am Westturm des Rathauses haben sie eine klare Botschaft mit einem neun Meter langen Banner hinterlassen: 'Die Lobau bleibt!'"
Warum gerade das Büro des Bürgermeisters besetzt worden ist, erklärt Schenk so: "Wir sind hier, weil der Bürgermeister letztlich entscheiden kann, ob das Wahnsinnsprojekt Lobautunnel gebaut wird, oder nicht. Seit Jahren ignoriert er die Stimmen der Wissenschaft, die vor den Folgen des Baus der Lobauautobahn warnen. Deswegen haben wir gesagt, heute bringen wir diese Stimmen in sein Büro und richten dort ganz klar aus: 'Die Lobau bleibt!'"
"Wie lange ist die Besetzung geplant"?, wollten wir von der Aktivistin wissen. "Wir werden solange hierbleiben, wie es nötig ist. Wir werden solange hierbleiben, bis diese Botschaft gehört wird. Die Menschen, die sich zu Recht Sorgen machen um einen der letzten streng geschützten Au-Lebensräume, der durch den Lobautunnel gefährdet ist, wurden lange genug ignoriert. Wir werden solange hierbleiben, bis diese Botschaft gehört wird."
Das sagt Wiens Bürgermeister
Bürgermeister Michael Ludwig reagierte noch in der gleichzeitig stattfindenden Landtagssitzung: "Als Bürgermeister und Landeshauptmann bin ich der Republik Österreich verpflichtet, der Bundesgesetzgebung genauso wie den Entscheidungen des Gemeinderates und des Landtages in Wien. Ich habe mich auch in der Vergangenheit nie unter Druck setzen lassen, nicht von politischen Parteien, nicht von Medien und nicht von Aktivitäten auf der Straße", so Ludwig. Der Bürgermeister kündigte an, dass er die Sicherheitsvorkehrungen im Rathaus verstärken werde: "Man sollte sich gut überlegen, ob man durch Aktivitäten die Offenheit des Hauses gefährdet."
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