AUSSTELLUNG
„Das Rote Wien"
Montag den 29.04.2019 wurde in der Volkshalle im Wiener Rathaus unter großem Besucherandrang die Ausstellung „Das Rote Wien“ von Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien eröffnet.
Begrüßung durch Matti Bunzl, Direktor Wien Museum
Zur Ausstellung sprachen, Werner Michael Schwarz, Georg Spitaler und Elke Wikidal, Kuratorinnen
Musik: Jüdischer Chor
Die ersten freien Wahlen zum Wiener Gemeinderat im Mai 1919 bringen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei die absolute Mehrheit. Ein international viel beachtetes, von seinen Gegnern heftig bekämpftes soziales, kulturelles und pädagogisches Reformprojekt beginnt, das eine tief greifende Verbesserung der Lebensbedingungen der ArbeiterInnen und eine Demokratisierung aller Lebensbereiche anstrebt.
Die Ausgangslage nach dem Ersten Weltkrieg ist katastrophal. Wien ist die Krisenstadt des Kontinents. Zur ersten Herausforderung wird die Wohnungsfrage. Auf der Grundlage einer revolutionären Fiskalpolitik („Luxussteuern“) werden bis 1934 mehr als 60.000 Wohnungen sowie zahlreiche Sozial-, Gesundheits-, Freizeit-, Bildungs- und Kultureinrichtungen geschaffen.
„Wie leben?“ wird im Roten Wien mit hoher Intensität debattiert. Das betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens: die Rollen von Frauen und Männern, die Betreuung und Ausbildung der Kinder, die Gestaltung der Freizeit, das Einrichten der Wohnungen, die Verteilung der häuslichen Arbeit, den Umgang mit Körper und Tod, die Aufgaben von Kunst und Kultur.
Die Ausstellung im MUSA wird durch mehr als ein Dutzend Orte in der Stadt erweitert. Diese „begehbaren Objekte“ mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten werden temporär für das Publikum zugänglich gemacht und beziehen das reiche architektonische Erbe des Roten Wien mit ein, das sich als gebaute Utopie nachhaltig in die Stadt eingeschrieben hat.
"Das Rote Wien. 1919-1934" im Wien Museum MUSA vom 30. April 2019 bis 19. Jänner 2020. www.wienmuseum.at
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