Matthäus Bär
"Ein guter Song tut nicht weh!"
Matthäus Bär begeistert mit seinen Liedern Kinder und Erwachsene. Mit einem "Best of"-Album zieht er nun Bilanz.
WIEN. Pädagogisch wertvolle Lieder mit Anspruch und Wortwitz, die nicht nur Kinder zum Abtanzen bringen, sondern auch Eltern mit ihrer Hintergründigkeit in Verzückung versetzen – das muss man als Popstar einmal zusammenbringen.
"Freude oder Enttäuschung, große Liebe oder unerwiderte Zuneigung – meine Lieder handeln von den großen Themen des Lebens und die sind bei Kindern und Erwachsenen ja dieselben", antwortet Matthäus Bär auf die Frage, wie ihm dieses musikalische Kunststück seit mittlerweile acht Jahren gelingt. "Die Unterschiede liegen nur in der Wortwahl."
Er bringt Kinder und Eltern zum Tanzen
Formulierungen, die von zwei Generationen verstanden werden. Dass der Liedermacher diesen Spagat schafft, kann jeder bestätigen, der in einem seiner Konzerte war: Dort ziehen Kinder ihre Eltern mit auf die Tanzfläche, um dann gemeinsam zu Kinderzimmer-Gassenhauern wie "Ich will jetzt ein Eis!" lauthals mitzusingen.
Für sein neues Album hat der 32-Jährige viele seiner Lieder überarbeitet und neu vertont, darunter etwa "Rockbär", das "Beschimpfungslied" oder "Leichtes Lied". Auf "Best of Bär" gibt es aber auch schwerer verdauliche Kost, etwa den Song "Revolution", in dem es um den unerfüllten Wunsch eines Kindes nach einem neuen Smartphone geht. "Sie werden mir eines ohne Internet schenken", beklagt sich die Kinderseele darin.
Gefühle werden zu Liedern
Wie entstehen die Songs des Ausnahmekünstlers? "Grundlage sind meistens Gefühle, die ich selber in mir habe oder bei anderen miterlebe und dann in einem Song verarbeite", erklärt der zweifache Familienvater. Beobachtung und Empathie seien da ganz wesentlich, um sich in Kinder hineinzufühlen. "Beim Schreiben habe ich dann so eine Art Filter, der mir hilft, passende Metaphern zu finden und sie auf möglichst verständliche Sprache herunterzubrechen."
Wie aufwendig ist das Liederschreiben, wenn man den Ansprüchen von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen genügen will? "In unserer Gesellschaft muss Arbeit immer weh tun, um als wertvoll zu gelten. Aber einen guten Song zu schreiben, tut in dem Sinn nicht weh. Wenn man einfach das auf Papier fließen lässt, was man schon in sich trägt, geht’s ganz leicht. Grad das ist aber das Schwierige daran und so gesehen auch wieder harte Arbeit."
Zukunft Kinderliteratur
Ob ihm seine Arbeitsweise auch in anderen Kunstsparten gelingt, wird die Zukunft zeigen, "Best of Bär" ist nämlich als Resümee und Zäsur gleichermaßen gedacht: "Mission erfüllt, bereit für neue Abenteuer", erklärt Bär, der sich künftig vor allem der Kinder- und Jugendliteratur widmen wird. Ein neues Album ist zwar schon geplant, allerdings nur für die Zielgruppe 30 plus. Wer vorher noch einmal zu seinen bisherigen Hits für Kinder und Erwachsene abtanzen will, hat am Samstag, 23. Oktober, im Stadtsaal Gelegenheit dazu.
Mehr Infos online unter www.kinderhits.at
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