Von ihrem Winterstandort
Erste Mauersegler aus Nordafrika in Wien gelandet
Der Sommer ist im Anflug und das zeigen uns nicht nur die warmen Temperaturen der vergangenen Woche. Auch die Mauersegler sind wieder aus ihrem Winterquartier zurück und in Wien gelandet.
WIEN. Die Mauersegler zählen unter den Vögeln als die Sommerboten schlechthin. Für die nächsten Wochen werden wir ihre Rufe wieder über den Dächern und in den Straßenschluchten der Stadt hören, bevor sie sich am Ende des Sommers wieder auf den Weg übers Meer nach Nordafrika machen.
Die Mauersegler verbringen ihr ganzes Leben in der Luft. Schlafen, Essen und sogar die Paarung - alles wird während des Fliegens erledigt. So suchen sie sich ausschließlich zum Brüten Plätze an Häusern und Mauern, zu denen sie dann jedes Jahr zurückkommen. Ihre Nahrung besteht aus sogenanntem Luftplankton, im warmen Luftstrom treibende Insekten und Spinnen, die sie in der Luft erbeuten.
Weitere markante Kennzeichen der Mauersegler sind ihre gegabelten Schwänze und ihre sichelförmigen schmalen Flügel, die deutlich länger als der Körper sind und den Vogel zu einem fast ganzjährigem Leben in der Luft befähigen.
Was man kennt, schützt man
Als ursprünglicher Höhlenbrüter schaffen die Mauersegler es, sich in kleinste Spalten und Ritzen unter Dächern und Balustraden zu zwängen, um dort die einzige Zeit ihres Lebens festen Boden unter den Füßen zu haben, nämlich dann, wenn die Eier ausgebrütet werden.
Aus diesem Grund gehen seit 2017 jedes Jahr zur Brutzeit Menschen ehrenamtlich auf die Suche nach Brutplätzen der Mauersegler. Im Zuge dieses "Citizen-Science-Projekts" der Stadt Wien konnten bisher gut 3.000 Brutplätze in Wien verortet werden. Die Brutplätze werden kartiert und sind über den Wiener Themenstadtplan Umweltgut Wien abrufbar.
Mauersegler auf Unterstützung angewiesen
„Wien besticht durch seine Artenvielfalt, auf die wir sehr stolz sind. Der Mauersegler ist als Gebäudebrüter auf die Strukturen unserer Stadt angewiesen. Verschwinden seine Nistmöglichkeiten, verschwindet auch der Mauersegler“, erklärt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Und tatsächlich sind die Vögel in ihrem Bestand gefährdet. Dachbodenausbauten oder Haussanierungen stellen den ursprünglichen Höhlenbrüter vor große Herausforderungen. Denn ihre Nistlöcher verschwinden oder Baugerüste versperren den Zugang zu den Brutplätzen. Für den brutplatztreuen Vogel stellt das eine absolute Katastrophe dar. Daher sollten Bauarbeiten an Dächern und Dachböden ausschließlich in der Zeit von September bis April stattfinden.
Weiters können durch zeitgerechte Planung von Baumaßnahmen und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt WienBrutplätze erhalten und Ersatzbrutplätze geschaffen werden.
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