Community Kommunikatoren
Gemeinsam für ein gutes Zusammenleben in Wien
Startschuss für das Projekt „Community Kommunikator*innen“. 68 Personen haben für das Projekt gemeldet, um den Austausch zwischen der Stadt Wien und den hier ansässigen Migranten-Communities zu fördern.
WIEN. Um die unterschiedlichen Zuwanderungsgruppen besser zu informieren und umgekehrt auch über ihre Anregungen und Bedürfnisse besser informiert zu werden, hat die Stadt Wien das Projekt "Community Kommunikatoren" gestartet. Empfohlen wurde diese Maßnahme durch den Wiener Integrationsrat (W.I.R.), der angesichts der Auswirkungen der Pandemie dazu aufgerufen hatte, Community-basierte Aktivitäten in der unmittelbaren Nachbarschaft, also dort, wo sich der Lebensalltag der Menschen abspielt, als Stadt zu fördern.
Das Ergebnis: 40 Frauen und 28 Männer haben sich angemeldet, mit der zuständigen MA 17 Gespräche geführt und sich bereit erklärt, mitzumachen. „Ich bin begeistert, dass sich so viele Menschen ehrenamtlich für mehr Dialog und Austausch in unserer Stadt engagieren möchten" so erklärt Integrationsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) bei der Startveranstaltung im Amtshaus Landstraße.
Das Projekt mache die große Vielfalt der Wiener Zivilgesellschaft sichtbar, denn die Community Kommunikatorinnen und -Kommunikatoren vertreten verschiedenste Herkunftsländer, Sprachgruppen und Vereine. "Sie fungieren als Schnittstelle zur Stadt und sollen Austausch und Information fördern sowie Anregungen und Bedürfnisse aus den Communities an die Stadt herantragen“, erklärt Wiederkehr .
Große Chance für die Communities
"Ich glaube, wir alle sehen das Projekt als große Chance für die jeweiligen Communities", sagt Marilyn Velasco Magoo. Die 26-jährige Wienerin ist halb Philippinin, halb Inderin, kam in den USA auf die Welt und arbeitet für Wiens Jugendzentren. Kurz vor Corona hat sie gemeinsam mit ihrer Mutter einen eigenen Kulturverein gegründet.
"Heute leben viele Philippinos schon in 2. oder 3. Generation hier, sie sind sehr angepasst und haben ihren Ursprung und ihre eigene Kultur zurückgenommen. Das ist schade. Umgekehrt wollen wir auch den Austausch mit Nicht-Philippinos fördern, ihnen unsere Identität näher bringen", so Velasco Magoo. Sie hat den Aufruf für dieses Projekt im Instagram-Account der Stadt Wien entdeckt und sich sofort gemeldet. "Das passt perfekt zu unserem Ziel, offene Workshops zu veranstalten und zum gegenseitigen Verständnis beizutragen."
Von Madagaskar bis Rumänien
Genauso sieht das Katiuscia Ndriva Eliana aus Madagaskar: "Wir wollen uns so schnell wie möglich integrieren, Wien und die Menschen hier kennenlernen, uns austauschen." Hingegen will Lukas Marco Vosicky von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft will als Kommunikator auf die Bedürfnisse der mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren sehr jungen rumänischen Community aufmerksam machen.
"Mit 40.000 sind sie die zweitgrößte und am stärksten wachsende Community in Wien. Sie sollen endlich ankommen können, das heißt, es muss sich die Koordination und Information über das reale Leben hier verbessern, auch von der sprachlichen Verständigung her", so Vosicky. Die Zusammenarbeit mit der MA 17 sei dafür erstmals eine echte Chance.
Fortbildung, Workshops, Kommunikation
Jede einzelne Community sei ein großer Mehrwert für die Stadt. "Wir können voneinander lernen, Zugangsbarrieren abbauen, miteinander auf Augenhöhe eine stärkere zivilgesellschaftliche Partizipation fördern und gegenseitiges Vertrauen aufbauen“, ist Wiederkehr überzeugt.
In mehreren Modulen folgen nun bis Jahresende Fortbildungsveranstaltungen und Workshops, in regelmäßigen Vernetzungscafés sollen die neuen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren einander kennenlernen und sich austauschen. Und 2023 geht es natürlich weiter.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.