Demo in Wien
Hitlergruß bei Dragqueen-Demo & Pfefferspray-Einsatz
Am Sonntag wurde der Bereich rund um die Türkis Rosa Lila Villa an der Linken Wienzeile großräumig abgesperrt. Bei der rechten Demo gegen die Kinderbuchlesung einer Dragqueen kam es zu Anzeigen aufgrund des Verbotsgesetzes. Bei einem anderen Vorfall setzte die Polizei Pfefferspray ein.
WIEN. Schon Tage zuvor war die Aufregung bei Identitären, christlichen Fundamentalisten und FPÖ-Funktionären groß. Gemeinsam riefen sie zur Demo gegen die Kinderbuchlesung der Dragqeen Freya van Kant (Candy Licious) in der Villa Vida im 6. Bezirk auf. Während die rechte Kundgebung nur wenige Demonstranten anlockte, solidarisierten sich auf der anderen Seite mehrere hundert Menschen mit der LGBTIQ*-Community.
Die Polizei sperrte den Bereich rund um die Villa Vida bei der Pilgramgasse großräumig ab und trennte die beiden demonstrierenden Lager mit Tretgittern von einander. Eine Aufeinandertreffen der rechten und linken Demonstrierenden konnte damit verhindert werden. Die Polizei war laut eigenen Angaben mit ausreichend Einsatzkräften vor Ort. Die Lesung konnte wie geplant stattfinden.
Anzeige nach Hitlergruß
Während der Kundgebung zeigten zwei Teilnehmer der rechten Demo den Hitlergruß. In den sozialen Medien kursierten schnell Aufnahmen davon. Die beiden Personen wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt.
Pfefferspray gegen linke Demonstranten
Gegen 12.45 Uhr marschierte der rechte Demozug von der Linken Wienzeile in die Wiener Innenstadt. Dies wurde zuvor rechtmäßig angezeigt. Während des gesamten Marsches sollen Personen mehrmals den Marsch zu stoppen bzw. Teilnehmer zu attackieren versucht haben, heißt es von Seiten der Polizei. "Durch Abdrängen, der Anwendung von Körperkraft und dem Einsatz von Pfefferspray konnten Polizisten größere Ausschreitungen verhindern", so die Polizei.
Eine Erstversorgung von durch Pfefferspray beeinträchtigten Personen wurde durch Sanitäter der Polizei durchgeführt. Die zunächst gerufene Rettung wurde wieder abbestellt, eine weitere Behandlung von Seiten des Opfers abgelehnt.
Sechs Personen wurden wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Gegen 14.45 Uhr fand die Abschlusskundgebung ohne weitere Zwischenfälle am Heldenplatz statt.
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