Fehlende Bewachung
Israelische Fahne von Wiener Stadttempel gerissen
In der Nacht auf Samstag ist die israelische Fahne vom Stadttempel in Wien gerissen worden. Das ist auf einem Video zu sehen. Eine Fahndung nach den Tätern verlief bislang erfolglos.
WIEN. Der antisemitische Akt ereignete sich in der Nacht auf Samstag gegen 2 Uhr Früh. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Mann von einem zweiten Mann auf die Schultern gehoben wird und die Fahne Israels vom Stadttempel der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) herunterreißt. Der Tempel ist die Hauptsynagoge in Wien und befindet sich im Herzen der Innenstadt direkt in einem beliebten Ausgehviertel.
Auf den Aufnahmen ist auch eine junge Frau zu sehen, die ein Maschinengewehr imitiert. Anschließend flüchteten die drei Personen. Veröffentlicht hatte das Video Bini Guttmann, Vorstandsmitglied des „World Jewish Congress“, auf der Plattform X (vormals Twitter). Das Video siehst du hier:
Fahndung erfolglos
Zeugen der Vorfalls alarmierten die Polizei. Ein Passant versuchte noch, die Frau aufzuhalten. Davon soll er von mehreren unbekannten Personen abgehalten und von einem unbekannten Mann geschlagen worden sein. Der Zeuge wurde im Gesicht verletzt.
Die eintreffenden Beamten stellten die Flagge sicher und leiteten eine Fahndung nach den drei mutmaßlichen Tätern ein. Diese verlief bislang jedoch erfolglos. Eine Sicherung der Videos von Kameras in der unmittelbaren Tatortnähe wurde veranlasst. Die Ermittlungen hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien übernommen. Es wird wegen des Verdachts der Verhetzung, Sachbeschädigung und Körperverletzung ermittelt.
Kritik an fehlender Bewachung
Das Video, das mittlerweile über 1.200 Mal auf X geteilt wurde, sorgt österreichweit für Entsetzen. Erst vor wenigen Tagen wurde aufgrund des Hamas-Terrors in Israel und der damit auch steigenden Gefahr in Österreich die Terrorwarnung auf die zweithöchste Gefahrenstufe erhöht. Vielfach wurde betont, dass die Überwachung besonders von Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde verstärkt wird. Auch das Bundesheer ist in erhöhter Präsenz in der Bundeshauptstadt unterwegs.
Dass zum Zeitpunkt der anti-israelischen Aktion keine Beamten vor Ort postiert waren, sorgt für heftige Kritik. Seitens der Polizei heißt es, dass der Objektschutz bislang nur während der Öffnungs- und Gebetszeiten gegeben war. Nach dem Vorfall soll der Objektschutz auf eine permanente Überwachung, also 24 Stunden sieben Tage die Woche, umgestellt werden. Zuletzt musste auch der für den 22. Oktober angesetzte Tag der offenen Tür der IKG Wien wegen Sicherheitsbedenken verschoben werden.
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